Zusammenfassung
In gleicher Weise, wie allmählich vereisende Gebiete von den Organismen verlassen werden Mußten, wurden vom Eis freiwerdende allmählich wieder aufs neue besiedelt. Das eindrucksvollste Beispiel bietet Afrika, das bereits zweimal neu erobert wurde, das erstemal in der mittleren Sekundärzeit vorwiegend durch Farne, Cycadeen, Coniferen und Reptilien, das zweitemal im Verlauf des Tertiär durch Angiospermen, Säugetiere und Vögel. Auch Euramerika wurde nach seiner Vereisung neu bevölkert; diese Wiederbevölkerung konnte, nach der Spaltung des alten Kontinentes, im späteren Nordamerika nur von Süden, im späteren Europa gleichfalls von Süden über die mittelländischen Landbrücken , hauptsächlich aber vom west- und vorderasiatischen Osten und Südosten in Form einer Rückwanderung vor sich gehen. In Nordamerika konnten die Organismen gemächlich vor dem andringenden Eise im Verlauf der Kettengebirge und des Missisippi-Stromtales nach Süden ausweichen, und später, nach dem Abschmelzen des Eises, sich ebenso gemächlich wieder zurückziehen, so daß wir eine ganz allmähliche Durchmischung und Aufeinanderfolge der nordamerikanischen nördlichen und südlichen Floren- und Faunenelemente beobachten.
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Literatur
Vgl. Paul und Ru off , Pollenstatistische und stratigraphische Mooruntersuchungen im südlichen Bayern. Ber. d. Bayr. Botan. Gesellsch., München 1927.
Wie ich leider erst nachträglich durch sein Referat meines Buches über den Ursprung und die Verbreitung des Menschen erfuhr, ist schon vor 6 Jahren v. Eickstedt anscheinend ohne Kenntnis, oder doch wenigstens ohne Berücksichtigung der Wegenerschen Lehren, höchst bemerkenswerterweise hinsichtlich der Verbreitungswege der Menschheit zu ganz ähnlichen Ergebnissen gelangt wie ich, wenngleich er die alteuropäische Urheimat nicht in gleicher Schärfe herausstellt. Für die an die Ränder des Großen und Indischen Ozeans gespülten Reste der primitiven Menschheit hat er den äußerst treffenden Ausdruck „Schlackenwall“ geprägt. Vgl. v. Eickstedt, Gedanken über Entwicklung und Gliederung der Menschheit. Mitteilungen der anthropol. Gesellschaft, Wien 1925.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Koch, F. (1931). Die Rückwanderungen und die Besiedlung der Arktis. In: Die Entwicklung und Verbreitung der Kontinente und ihrer höheren pflanzlichen und tierischen Bewohner. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02165-0_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02165-0_11
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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