Zusammenfassung
Manche Tiere scheinen es nie zu lernen, daß Spiegelbilder Täuschungen sind. So ist ein Wellensittich zum Beispiel unentwegt von dem gefesselt, was er in spiegelnden Spielsachen in seinem Bauer erblickt. Es ist schwer herauszufinden, was in einem Vogelgehirn vor sich geht; aber das Verhalten des Wellensittichs erweckt den Eindruck, er glaube einen anderen Vogel zu sehen. Hunde und Katzen sind klüger. Sie verlieren das Interesse an Spiegeln, sobald sie merken, daß die Bilder nicht substantiell sind. Auch Schimpansen lernen schnell, daß Spiegelbilder trügerisch sind; aber wegen ihrer hohen Intelligenz interessiert es sie ungeheuer, was sie sehen. Ein Schimpanse kann stundenlang mit einem Taschenspiegel spielen. Er schneidet sich Fratzen. Er benutzt den Spiegel, um Gegenstände hinter seinem Rücken zu beobachten. Er interessiert sich dafür, wie ein Ding aussieht, wenn man es direkt betrachtet, und stellt dann Vergleiche mit seinem Aussehen im Spiegel an.
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© 1964 Martin Gardner
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Gardner, M. (1964). Über Spiegel. In: Das gespiegelte Universum. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02150-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02150-6_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00237-6
Online ISBN: 978-3-663-02150-6
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