Zusammenfassung
Das Phänomen vielerorts gleichzeitig auftretender, zyklischer Akquisitionshochphasen ist nicht neu. Ein historischer Rückblick zeigt, daß seit der Entstehung moderner Industrienationen mehrere Phasen abliefen, in denen — ähnlich wie gegenwärtig — Anzahl und Volumina von Unternehmensakquisitionen und -fusionen außerordentlich hoch waren. Wenngleich unterschiedliche Charakteristika und Rahmenbedingungen des Transaktionsgeschehens in den einzelnen Ländern nicht verkannt werden dürfen, so handelte es sich dabei regelmäßig um internationale Bewegungen, die zahlreiche Branchen in fast allen westlichen Industriestaaten mehr oder weniger gleichzeitig betrafen. Vier bedeutende Zusammenschlußwellen in diesem Jahrhundert lassen sich voneinander trenneng). Die erste folgte um die letzte Jahrhundertwende der industriellen Revolution, die zweite hatte ihren Höhepunkt im Jahr der Weltwirtschaftskrise 1929, die dritte fand während der weltweiten Hochkonjunktur in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre statt, und die vierte, noch immer anhaltende Welle setzte Anfang der achtziger Jahre in den USA ein, von wo aus sie sich nach Europa rasch ausweitete.
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Literatur
Vgl. insb. zu den Zyklen in den USA und in Großbritannien Beman (1973), S. 7073; McCann/Gilkey (1988), S. 13–32; Chiplin/Wright (1987), S. 12–21; Davidson (1985), S. 149; Lev (1987), S. 357 ff.; Cooke (1986), S. 15–25; Scherer/Ross (1990), S. 153–159.
Vgl. zu diesen Faktoren McCann/Gilkey (1988), S. 15–20. Zu den Rahmenbedingungen des MandA-Geschäftes allgemein
vgl. Salter/Weinhold (1982); Bradley/ Korn (1982a); Hughes/Singh (1980), S. 8–23.
Vgl. McCann/Gilkey (1988), S. 19.
Vgl. die Darstellung kochentwickelter kapitalistischer Industriestaaten 19501975 bei Hughes/Singh (1980), S. 3–23. Für die USA 1950–1979
vgl. Grimm (1987), S. 17–35; Burgman (1983), S. 3–18.
Vgl. Dyas/Thanheiser (1976), S. 48–55, 89 f.; Cable/Palfrey/Runge (1980).
Fast ohne Eigenmittel funktionieren sog. Leveraged Buyouts, die in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Junk-Bond-Marktes stehen. Dieser Markt, vielkritisiert und seit einigen Emissionsfehlschlägen sowie dem Zusammenbruch der Investment Bank Drexel, Burnham, Lambert ins Wanken gekommen, umfaßte 1989 ein Volumen von ca. 200 Milliarden US-$;
vgl. Altman (1990), S. 84.
Daher der Begriff “Mega-Merger Wave”;
vgl. insb. Davidson (1985), S. 143 ff.; Davidson (1987), S. 40 ff.
Das Auftreten von Übernahmespezialisten, Hostile Takeovers und die darauffolgende Entwicklung eines umfangreichen Abwehrinstrumentariums sind in diesem Zusammenhang die augenfälligsten Erscheinungen. Die Bedeutung von feindlichen Übernahmen wird häufig übertrieben dargestellt - so waren 1986 in den USA von insgesamt 3.300 Transaktionen nur 40 feindlicher Natur; vgl. Jensen (1988), S. 22. Allerdings sind die Transaktionsvolumina bei feindlichen oder unerwünschten Übernahmen außergewöhnlich hoch; ebenfalls für 1988 wird das Transaktionsvolumen solcher Übernahmen mit 20% allein des inneramerikanischen MandA-Gesamtmarktvolumens veranschlagt; vgl. Smith/Walter (1990).
The strategic diversification movement of the 1960s has turned into the strategic divestiture program of the 1980s“; Rock (Hrsg., 1987), S. 17.
Vgl. auch Chiplin/Wright (1987), S. 14–18;
Leontiades (1987a), S. 38 f.;
Jensen (1988), S. 23 ff.
Vgl. Deutscher Bundestag (1989); Wupper and Partner GmbH (Hrsg., 1989); Müller-Stevens (Hrsg., 1990 ). Die Firma MandA International, Königsteinns. gibt Informationen nur an Kunden weiter.
Vgl. Andreas (1986), S. 2 f.
Die regelmäßige Veröffentlichung wurde allerdings 1990 eingestellt.
Vgl. Sieghold (1989), S. 23–27;
Deutscher Bundestag (1989); Deutscher Bundestag (1987).
Vgl. o. V. (1990a), S. 14.
Vgl. Cassier (1989), S. 20.
Vgl. Sieghold (1989), S. 28–32. Vgl. auch die regelmäßigen MandA League-Tables der Zeitschriften Euromoney und Deal Watch (KPMG).
Vgl. zur Käufer-und Verkäuferstruktur die auf den Statistiken des Bundeskartellamts basierende Darstellung bei Sieghold (1989), S. 32–91.
Vgl. Sieghold (1989), S. 39; Deutscher Bundestag (1989), S. 118–126. Aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang auch die Veröffentlichungen der Monopolkommission, insbesondere Monopolkommission (Hrsg., 1982).
Vgl. Burckhardt (1987), S. 78–89; Andreas (1986), S. 15.
Vgl. Küting (1979), S. 1123.
Vgl. Dyas/Thanheiser (1976), 5.83 ff.; Bühner (1985), S. 281–303; Weisweiler (1982), S. 281–289.
Ausnahmen bilden Bühner (1990c) und Möller (1983).
Explizit angesprochen wird dieses Problem auch bei Jones (1982), S. 21–27.
Vgl. grundlegend Sieben (1969); Sieben (1983); Sieben/Schildbach (1979), S. 455; Sieben/Diedrich (1990), S. 794–808.
Vgl. Sieben/Schildbach (1990), S. 15–30.
So z. B. Hughes/Mueller/Singh (1980), S. 51–65.
Vgl. Bühner (1990c), S. 84 f.
Vgl. beispielhaft die Kritik bei Möller (1983), S. 52–57;
Burgman (1983), S. 43–52;
Meeks/Meeks (1981), S. 335 ff.;
Benston (1980), S. 36 f.
Bei den im Jahr 1988 vom Bundeskartellamt erfaßten Transaktionen traten in zwei Drittel aller Fälle Großunternehmen mit mehr als 2 Mrd. DM Umsatz als Erwerber auf, wohingegen fast drei Viertel der akquirierten Unternehmen Umsätze unter 50 Mio. DM aufwiesen.
Vgl. Deutscher Bundestag (1989), S. 7; ähnlich Möller (1983), S. 56.
So z. B. Hughes/Mueller/Singh (1980), S. 51–65.
Vgl. die methodische Darstellung bei Burguran (1983), S. 34–38; Bühner (1990c), S. 6–64.
Vgl. zur Darstellung kapitalmarkttheoretischer Modelle die in Kap. 2.1.2 zitierte Literatur.
Vgl. auch die Bezugnahme auf empirische Erfolgsanalysen bei Unternehmenszusammenschlüssen bei Bühner (1990c), S. 9–17; Halpern (1983), S. 301 ff.
Vgl. dazu Burgman (1983), S. 52–55; Lev (1987), S. 364. Kritik an kapitalmarkttheoretischen Akquisitionserfolgsanalysen übt insbesondere Conn (1985).
So z. B. von Bühner/Spindler (1986), S. 601 ff.
Da die Kapitalmarktreaktionen in der Regel nicht zeitpunktbezogen, sondern über einen Zeitraum um ein Ereignis herum betrachtet werden, genügt die Annahme eines gemilderten Effizienzprinzips.
Vgl. zur Abstufung von Markteffizienzgraden Sautter (1989), S. 104–121.
Insbesondere bei kleineren Unternehmen ist darüber hinaus sogar zu vermuten, daß dem Management Kursmanipulationen möglich sind; vgl. McNeill Stancill (1982), S. 42–50.
Vgl. auch Balakrishnan (1988), S. 185, 188–194;
Malatesta/Thompson (1985), S. 237–250.
So z. B. Bühner (1990c), S. 18 ff. Vgl. auch Kap. 4.4. 1. 1.
Als unproblematisch beurteilt dies Rappaport, der kurzfristige Marktreaktionen für ein weitgehend verläßliches Instrument der Messung langfristiger Transaktionskonsequenzen hält; vgl. Rappaport (1988), S. 49. Gegenteiliger Ansicht ist Leontiades, der kurzfristigen Preisbewegungen eine geringe Aussagefähigkeit hinsichtlich langfristiger Wertentwicklungen zuspricht; vgl. Leontiades (1987b), S. 7.
Vgl. Lubatkin (1987), S. 43 f.
Vgl. dazu Burg-man (1983), S. 65–69; Kitching (1967), S. 85; Möller (1983), S. 3952, 57–60.
Vgl. zum Problem der Reliabilität und Validität Möller (1983), S. 43–51.
Beispielsweise könnte ein auf Sanierungen spezialisierter Akquisiteur erfolgreich sanierte Objekte gewinnbringend wiederveräußern, um Gemeinkosten i.w.S. zu reduzieren und sich mit dem laufenden Geschäft nicht auf Dauer zu belasten. Hier ist die vielzitierte Studie Porters insofern inkonsistent, als einerseits die schnelle Veräußerung sanierter Objekte zur Erfolgsbedingung gemacht wird, umgekehrt aber im empirischen Teil die Desinvestition akquirierter Unternehmen als eindeutiges Mißerfolgskriterium gilt. Vgl. Porter (1987a) bzw. Porter (1987b).
Vgl. auch die Ergebniszusammenfassungen bei Jensen/Ruback (1984), 5.590623; Bühner (1990c), S. 102 ff.; Jarrell/Brickley/Netter (1988), S. 49–66; Bradley (1987), S. 368–378; Wittek (1980), S. 194–202. Vgl. ferner die Synthese einer Vielzahl von Studien allgemein zur Unternehmensdiversifikation bei Ramanujam/ Varadarajan (1989).
Vgl. z. B. Black/Grundfest (1988), S. 6–11; Rappaport (1988), S. 49. Besonders hoch ist dieser Mehrwert bei Akquisitionen via Tender Offer; vgl. Bradley/Desai/ Kim (1988), S. 30 ff.; Bradley (1982), S. 293 f.
Vgl. Lev (1987), S. 365 f.
Weston führt dies darauf zurück, daß es den Akquisitionsobjekten bei konglomeraten Zusammenschlüssen gerade an Finanz-und Managementressourcen mangelt, die sie vom Akquisiteur zugewiesen bekommen. Damit würde sich die Hypothese bestätigen, daß “konglomerat” nicht mit “unverwandt” gleichgesetzt werden darf: “Rather there must have been some form of ‘relatedness”’; Weston (1987), S. 390. Vgl. Kap. 2.1. 4. 2.
At an estimate, the success of an acquisition comes one third from effective implementation. But two thirds of the results are due to well conceived strategies“; Kitching (1973), S. 14.
Eine McKinsey-Studie kommt allerdings zu einem gegenteiligen Ergebnis; vgl. Emans (1987), S. 333–336. Manche Autoren weisen darauf hin, daß nicht nur relativ kleine, sondern auch sehr große Akquisitionsobjekte außergewöhnliche Integrationsprobleme aufwerfen und einem höheren Mißerfolgsrisiko unterliegen; so z. B. Kusewitt Jr. (1985), S. 162 f.
These results indicate that ‘corporate indigestion’ stemming from ‘acquisition fever’ is a very real threat to the success of an acquisition programme“; Kusewitt Jr. (1985), S. 159.
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Kirchner, M. (1991). Empirische Grundlagen. In: Strategisches Akquisitionsmanagement im Konzern. Neue betriebswirtschaftliche Forschung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02124-7_3
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