Zusammenfassung
Nachfrage- und Angebotsmacht hat es gegeben, solange Menschen wirtschaften. In den letzten Jahren hat der Mißbrauch von Nachfragemacht jedoch derart überhandgenommen, daß sich der Bundesverband der Deutschen Industrie im Jahre 1968 zu der Erklärung gezwungen sah: „Das Verhalten marktmächtiger Handelsunternehmen gegenüber Konsumgüterherstellern hat in den vergangenen Monaten Formen angenommen, die zu ernsten Besorgnissen Anlaß geben.“ Im gleichen Jahre teilte der Verband der weiterverarbeitenden Industrie mit, daß Konzerne für sich das Recht beanspruchen, bei ihren Lieferanten Werkzeugbau und Produktion zu überwachen, in Betriebsabrechnung und Kalkulation ihrer Lieferanten Einblick zu nehmen sowie endlich deren Preise, falls sie diese für „zu hoch“ halten, zu senken. Gleichzeitig beschwert sich dieser Verband, daß die Presse nicht bereit sei, diese Tatsachen zu veröffentlichen und fordert die Mitgliedsfirmen auf, einschlägiges Material zur Verfügung zu stellen, wobei — und auch dies scheint für die Situation kennzeichnend — ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß „Identitätsmerkmale“, wie Firmennamen und Artikelnummern usw., unkenntlich gemacht werden können.
Erweiterte Fassung eines Artikels, der im Handelsblatt unter der Überschrift „Die Nachfragemacht ist kein Gespenst, sondern ein großes Mittelstandsproblem“ am 16. Dez. 1971 erschienen ist.
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© 1972 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden
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Arndt, H. (1972). Das ökonomische Phänomen der Nachfragemacht (und Angebotsmacht). In: Bidlingmaier, J. (eds) Modernes Marketing — Moderner Handel. Studienreihe Betrieb und Markt. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02082-0_3
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