Zusammenfassung
Die steuerlichen Abschreibungen sind immer mehr zu einem Instrument der Finanzpolitik geworden. Die Bundesregierung hat das Instrument der Variation steuerlich zulässiger Abschreibungen erstmals im Steuergesetz 1960 angewandt. Die seinerzeit vorgenommene Senkung der bei der geometrisch-degressiven Abschreibungsmethode zulässigen Abschreibungssätze von 25 % auf 20% wurde ausdrücklich damit begründet, daß der Gefahr einer konjunkturellen Überhitzung durch Drosselung der Investitionstätigkeit begegnet werden solle. Die Bundesregierung ging dabei von der Annahme aus, daß eine Reduktion der Abschreibungsbeträge, die den Unternehmen zur Verfügung stehen, zu einer Reduktion des Investitionsvolumens in annähernd gleicher Höhe führen würde. Durch quantitative Untersuchungen wurde diese Ansicht freilich nicht untermauert.
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Referenzen
Siehe Albach, H., Die degressive Abschreibung, Wiesbaden 1967.
Vgl. Deutscher Bundestag, 5. Wahlperiode, 15. Ausschuß, Kurzprotokolle der Sitzungen vom 19. und 20. Oktober 1966, Protokoll-Nr. 32 und 33.
Deutscher Bundestag, 5. Wahlperiode, schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der wirtschaftlichen Stabilität, zu Drucksache V/1678, S. 11.
Vgl. auch Möller, A., Kommentar zum Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft, Hannover 1968, zu § 26 Nr. 3 b.
Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium der Finanzen, Gutachten zur Reform der direkten Steuern, a. a. O., S. 20.
Vgl. Albach, H., Die degressive Abschreibung, a. a. O., S. 50.
Vgl. Hax, K., Was sind betriebswirtschaftlich notwendige Abschreibungen?, Betriebswirtschaftliche Umschau 1967, Nr. 10, S. 357; ders., Was ist betriebswirtschaftlich notwendige Abschreibung?, in: Angehrn, O. und H. P. Künzi, Beiträge zur Lehre von der Unternehmung, Festschrift für Karl Käfer, Stuttgart 1968, S. 147.
Vgl. zu den Abschreibungsursachen im einzelnen Gutenberg, E., Artikel Abschreibungen, Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd. 1, Stuttgart - Tübingen - Göttingen 1956.
Schmalenbach, E., Dynamische Bilanz, 13. Auflage, Köln und Opladen 1962, S. 121.
Vgl vor allem Hax, K., Was ist betriebswirtschaftlich notwendige Abschreibung?, a. a. O., S. 155.
Dieter Schneider stellt fest: „In diesem Risikoaspekt liegt auch die betriebswirtschaftliche Rechtfertigung der degressiven Abschreibung.“ Diese Aussage steht in tÜbereinstimmung mit der von mir vertretenen These. Bemerkenswerterweise beruft sich Schneider bei dieser Aussage aber in der Fußnote auf Karl Hax. Siehe Schneider, D., Korrekturen zum Einfluß der Besteuerung auf die Investitionen, a. a. O., S. 315.
Vgl. Hax, K., Was ist betriebswirtschaftlich notwendige Abschreibung?, a. a. O., S. 150, S. 160.
So auch Neumark, F., Fiskalpolitik und Wachstumsschwankungen, Wiesbaden 1968, S. 71.
Vgl. zu diesem Abschnitt Albach, H., Investitionsvolumen und Abschreibungen, in: The Annals of the School of Business Administration, Kobe University, 1968, Nr. 12, S. 1.
Weichsel, L., Beschleunigte Abschreibung, Wachstum und Konjunktur, Köln und Opladen 1964, S. 96 f.
Alle Berechnungen wurden auf der Rechenanlage IBM 7090 des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Instrumentelle Mathematik an der Universität Bonn durchgeführt.
Vgl. im einzelnen Albach, H., Die degressive Abschreibung, a. a. O., S. 25.
Vgl. Schneider, D., Korrekturen zum Einfluß der Besteuerung auf die Investitionen, a. a. O., S. 315.
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© 1970 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH · Wiesbaden
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Albach, H. (1970). Der Einfluß der Abschreibungsmöglichkeiten auf die Investitionsentscheidung. In: Steuersystem und unternehmerische Investitionspolitik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02052-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02052-3_4
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-02053-0
Online ISBN: 978-3-663-02052-3
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