Zusammenfassung
Zunächst haben wir näher zu definieren, was wir unter Lernen verstehen wollen. Seiner etymologischen Herkunft nach hängt Lernen mit Leisten zusammen im Sinne von Nachgehen, Nachspüren und bedeutet soviel wie Wissend-werden und Verlernen soviel wie Vergessen.1) In diesem Sinne werden unter Lernen vielfach nur Prozesse verstanden, an denen das Bewußtsein beteiligt ist. Andererseits sprechen wir auch in solchen Fällen von Lernen, wo der Anteil des Bewußtseins zweifelhaft ist wie beim Laufen-lernen der Kinder oder beim Lernen der Tiere. Man hat sogar Hunden, bei denen die Großhirnrinde entfernt war, noch bedingte Reflexe beibringen können und hat damit die Möglichkeit „subkortikalen Lernens“ bewiesen.2) Wir wollen daher den Begriff des Lernens im weiteren Sinne verwenden und darunter allgemein den Erwerb von Fähigkeiten verstehen,unabhängig davon, ob dieser Prozeß zum Bewußtsein kommt oder nicht.
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Sachsse, H. (1971). Lernen. In: Einführung in die Kybernetik. uni—text. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02006-6_5
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