Zusammenfassung
Wir Ophthalmologen sind echte Organisten, denn wir vertreten nur ein Doppelorgan, das Auge. Ein menschliches Auge wiegt durchschnittlich 7,5 g, d. h. zwei Augen machen noch keinen Doppelbrief! Wenn wir von einem Körpergewicht von 75 kg ausgehen, so vertrete ich nur 1/5000 dieses Körpers, und doch hat die Augenheilkunde einen viel höheren Anteil an Krankenbetten, Ärzten, Wissenschaft und Patienten, als dieser Relation zustehen würde. Das hat natürlich seine Gründe, wie jeder weiß. Und doch gilt unser wissenschaftliches Handwerk als etwas Esoterisches, und wie oft habe ich mich einen Okultisten nennen hören — einen Arzt, der mit einigen Gramm Körper in der ganzen Medizin mitreden will. Dabei gibt es kein Organ, das gleichzeitig so leicht und so licht, d. h. so durchsichtig ist und deshalb so genau untersucht werden kann, und welches so mannigfaltige Beziehungen zu allen Teilen der Medizin hat. Und damit komme ich zu meinem Anliegen: ich will zeigen, wie wir Augenärzte versuchen, diesem wertvollsten Sinnesorgan gerecht zu werden, wie wir uns seiner Kleinheit, Zartheit und Verletzlichkeit anpassen.
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© 1981 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen
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Meyer-Schwickerath, G. (1981). Augenoperationen in mikroskopischen Dimensionen. In: Kunststoffe in der Chirurgie. Augenoperationen in mikroskopischen Dimensionen. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 298. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01760-8_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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