Zusammenfassung
In der Phonetik stellen wir das Lautinventar der Moghol-Sprache nach Qualitäten und Quantitäten dar, ermitteln also die artikulatorischen und akustischen Merkmale der Laute. In der Phonologie haben wir die bedeutungsdifferenzierende Funktion dieser phonetischen Lautmerkmale herauszustellen. Hierbei ist nicht der Einzellaut als solcher Ausgangspunkt unserer Betrachtung, sondern dessen Kombination mit anderen Lauten zu einem Wortkörper. Ein Einzellaut für sich ist nämlich nur selten ein Wort, da er meist kein Bedeutungsträger ist. In der Regel ist erst ein aus einzelnen Lauten zusammengesetztes Wort Bedeutungsträger oder Zeichen, das sich von anderen Wörtern oder Zeichen durch die Laute, aus denen es besteht, abhebt und unterscheidet. Die Sprachlaute sind somit Kennzeichen in einem Wort, und zwar für den Bedeutungsinhalt dieses Wortes, der von einem anderen Bedeutungsinhalt zu unterscheiden ist. Diese Kennzeichen, d. h. Laute mit bedeutungsdifferenzierender Funktion, nennen wir Phoneme. Die Phoneme einer Sprache herauszuarbeiten, ist Aufgabe der Phonologie. Ihre Verbindung zur Phonetik besteht darin, daß sie zwischen phonologisch relevanten (bedeutungsdifferenzierenden) und phonologisch irrelevanten (nicht bedeutungsdifferenzierenden) phonetischen Merkmalen eines Lautes unterscheidet.
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Literatur
Unter „Brechung“ verstehen wir hier nicht die Assimilation des Vokals der ersten Silbe an den Vokal der folgenden Silbe (vgl. N. Poppe, Introduction, S. 36), sondern ganz allgemein die Veränderung eines UM i und pers. i zu [j e], bzw. ya, ye.
Vgl. oben S. 104 Anm. 1.
Vgl. oben unter /y/.
Vgl. oben unter j.
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© 1963 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Weiers, M. (1963). Phonologie. In: Die Sprache der Moghol der Provinz Herat in Afghanistan. Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 49. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01721-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01721-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01722-6
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