Zusammenfassung
Die Entscheidungen, die innerhalb einer Unternehmung gefällt werden, sind die eigentlich wichtigen Auswirkungen jeder betrieblichen Organisation: sie führen zu ganz bestimmten Handlungen und Maßnahmen und diese wiederum zu ganz bestimmten ökonomischen Konsequenzen. Wie stark und intensiv diese Folgen nun für den Unternehmer oder die Organisationsteilnehmer sind, hängt von der Bewertungsskala oder — anders ausgedrückt — von den Zielvorstellungen der (des) Entscheidungsträger(s) ab. Diese Beziehungen zwischen den beiden Variablen „Entscheidung“ und „Ziel“ sollen Gegenstand des ersten Kapitels sein. Daß die Ausführungen zu diesem Thema an den Anfang der Untersuchung gestellt werden, hat im wesentlichen zwei Gründe.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Vgl. Marschak, Elements for a Theory of Teams, S. 127–137. Derselbe, Towards an Economic Theory of Organization and Information, in: R. M. Thrall, C. H. Coombs, and R. L. Davis (eds.), Decision Processes, New York und London 1954, S. 187–220
Derselbe, Efficient and Viable Organizational Forms, in: Mason Haire (ed.), Modern Organization Theory, New York und London 1959, 5. 307–320.
Hax erwähnt, daß nicht die Planziffer als solche interessant ist, sondern die Abweichung; vgl. K. Hax, Unternehmensplanung und gesamtwirtschaftliche Planung als Instrumente elastischer Wirtschaftsführung, 5.450. Auf unseren Sachverhalt übertragen heißt dies, daß der(optimalen) Entscheidungsregel als Bindeglied zwischen Ziel und Entscheidung besondere Bedeutung zukommt.
Zu diesen Begriffen vergleiche etwa: Jürgen Pahlke, Soziale Normen und die Theorie rationalen Verhaltens, in: Ludwig Raiser, Heinz Sauermann und Erich Schneider (Hrsg.), Das Verhältnis der Wirtschaftswissenschaft zur Rechtswissenschaft, Soziologie und Statistik, Schriften des Vereins für Socialpolitik, Neue Folge, Band 33, Berlin 1964, S. 282–291
Wolfgang Stützel, Entscheidungstheoretische Elementarkategorien als Grundlage einer Begegnung von WirtschaftswissenschaftundRechtswissenschaft, in: Das Verhältnis der Wirtschaftswissenschaft zur Rechtswissenschaft, Soziologie und Statistik, 5.27–50, S.43; wiederabgedruckt in: ZfB, 36 (1966), S. 769–789, S. 789.
Die Formulierung “Erwirtschafte mit minimalen Kosten einen maximalen Ertrag” ist in jedem Falle falsch. Vajda zeigt, daß diese Aussage zu einem Paradoxon führt; vgl. Steven Vajda, Operations, Research.für Planungsprobleme, in: IO, 33 (1964), S. 144–150, S.147.
Vgl. John Milnor, Spiele gegen die Natur, in: Martin Shubik (Hrsg.), Spieltheorieund Sozialwissenschaften, Hamburg 1965, S. 129–139; dt. Übersetzung von “Games against Nature”, in: Decision Processes, S. 49–59.
Adolf Moxter, Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten, in: ZfhF, 14 (1962), S. 463–469, S. 467
Herbert A [lexander] Simon, AComparisonof Game Theory and Learning Theory, in: Models of Man, S. 274–279, S. 276 und 277. Bei einer gemischten Strategie werden die reinen Strategien nach einer bekannten Wahrscheiniichkeits-Verteilung ausgewählt.
Moxter, Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten, 5.468. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf Wilhelm Krelle, Optimale Entscheidungen bei Unsicherheit, in: IO, 30 (1961), S. 515–525, S. 515 und 523.
Abraham Wald, Statistical Decision Functions, New York und London 1950, S. 24–28.
Vgl. Kenneth E [wart] Boulding, The Present Position of the Theory of the Firm, in: Kenneth E. Boulding und W. Allen Spivey (eds.), Linear Programming and the Theory of the Firm, New York 1960, S. 1–17, S. 10.
Vgl. auch Erich Loitlsberger,Treuhand-und Revisionswesen, Stuttgart 1961, S.41. Vgl. auch unsere Ausführung auf S. 55.
Diese Form des Spiels kann mit dem rechtlichen Begriff des “Selbstkontra-hierens” (§ 181 BGB) verglichen werden: der Spieler spielt mit sich selbst.
Helmut Koch, Zur Diskussion in der Ungewißheitstheorie, in: ZfhF, 12 (1960), S.49–75, S. 62 ff.
Vgl. Moxter, Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten, S. 465.
Vgl. R. Duncan Luce und Howard Raiffa, Games and Decisions, New York und London 1957, S. 278.
Vgl. Arbeitskreis Hax der Schmalenbach-Gesellschaft, Wesen und Arten unternehmerischer Entscheidungen, in: ZfbF, 16 (1964), S. 685–715, S. 691.
Die Verdrängung der kurzfristigen Gewinnmaximierung ändert aber nichts daran, daß das Gewinnstreben bzw. das Gewinnprinzip als wesentliches Merkmal der unternehmerischen Tätigkeit aufzufassen ist; vgl. dazu Arbeitskreis Hax, S.692.
Das Prinzip des unzureichenden Grundes wurde zuerst von Thomas Bayes erkannt und formuliert; seine Arbeit wurde zwei Jahre nach seinem Tode von Richard Price in den Philosophical Transactions of the Royal Society, Band 53 (1763), S. 370–418), veröffentlicht. Vgl. dazu auch: Emanuel Czuber, Wahrscheinlichkeitsrechnung, 1. Band, 4. Aufl., Leipzig-Berlin, 1924, S. 191–195; William Fellner, Probability and Profit, Homewood (Ill.) 1965, S. 26, 27 und 213.
Fellner, Probability and Profit, S. 27.
Vgl. John von Neumann, Zur Theorie der Gesellschaftsspiele, in: Math. Annalen 100, S. 295–320 (1928).
Auf die mehrfache Extremierung Min Max oder Max Max wird weiter unten eingegangen. Vgl. S. 72–74.
Die mathematische Erwartung unterscheidet sich lediglich dadurch von einem gewogenen arithmetischen Mittel einer sachlich-quantitativen Reihe, daß die Gewichte Wahrscheinlichkeiten und nicht empirische Zahlen sind.
Vgl. Paul Flaskämper, Allgemeine Statistik, Teil I, 2. Aufl., Hamburg 1956, S. 94 und 95.
Siehe etwa Walter Adolf Jöhr, Schätzungsurteil und Werturteil, in: Norbert Kloten, Wilhelm Krelle, Heinz Müller und Fritz Neumark (Hrsg.), Systeme und Methoden in den Wirtschafts-und Sozialwissenschaften, Tübingen 1964, 5. 155–168, S. 158.
Vgl. Ronald A. Fisher, Statistische Methoden für die Wissenschaft, 12. Aufl., Edinburgh und London 1956, S.14. Gerhard Tintner, Handbuch der Ökonometrie, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1960, S. 35 und 36.
Es kann gezeigt werden, daß die fünf berechneten Mittelwertformen (arithmetisches [x], geometrisches [g], quadratisches [q], harmonisches[h] und antiharmonisches [a] Mittel) immer in der Größenanordnung h (g (x (q (a rangieren. Vgl. Flaskämper, Allgemeine Statistik, S. 93, sowie Asta Hampe, Statistik für Betriehswirte I, Stuttgart 1966, S. 47.
Bei Churchman, Ackoff und Arnoff findet sich der Hinweis, daß in den meisten praktischen Fällen kaum Unterschiede zwischen den Schätzungen nach der Minimax-.Regel, der Methode der kleinsten Quadrate und der Maximum-Likelihood-Methode bestehen; vgl. dazu C. West Churchman, Russell L. Ackoff und E. Leonard Arnoff, Operations Research, Wien und München 1961, S. 538 (Fußnote).
Interessante Ausführungen über den Erwartungswert als Repräsentant der zukünftigen Gewinne finden sich bei Hans Arnold, Risikentransformation–Finanzierungsinstrumente und Finanzierungsinstitute als Institutionen zur Trans -formation von Unsicherheitsstrukturen, Diss., Saarbrücken 1964, S. 111–116.
Vgl. Walther Busse von Colb’e, Die Planung der Betriebsgröße, Wiesbaden 1964, S. 254. Ausführliche Darstellung bei Luce und Raiffa, Games and Decisions, S. 278–280.
Diese Form ist nicht identisch mit der Regel des “größten Frohlockens” von Jöhr. Dort wird mit relativen Vorteilen gearbeitet. Für dieses Prinzip läßt sich die optimale Strategie wie folgt ermitteln: Min a… Vgl. Walter Adolf Jöhr, Die Konjunkturschwankungen, Tübingen und Zürich 1952, S.407.
vorsichtige (wahrscheinliche Entwicklung) und (3) optimistische (Maximalerwartungen) Prognosen. Danach liegt (2) in der Mitte zwischen (1) und (3). In Wirklichkeit drückt aber das Wort “Vorsicht” eher eine pessimistische als eine optimistische Einschätzung aus. Vgl. Ernest Dale, Die großen Organisatoren, Düsseldorf und Wien 1962, S. 123.
Vgl. Herbert A [lexander]Simon, Theories of Decision-Making in Economics and Behavioral Science, in: AER, 49 (1959), 5. 253–283, S. 262.
Vgl. Walther Busse von Colbe, Entwicklungstendenzen in der Theorie der Unternehmung, in: ZfB, 34 (1964), S. 615–627, S. 617–620.
Vgl. Heinen, Das Zielsystem der Unternehmung, S. 30–48.
Vgl. D. Schneider, Zielvorstellungen und innerbetriebliche Lenkungspreise in privaten und öffentlichen Unternehmen, S. 263–264.
Simon, Theories of Decision-Making in Economics and Behavioral Science, S. 262.
Vgl. Ehinger, Die Bedeutung des Gewinnmaximierungsprinzips in der Theorie der Unternehmung, S. 171 und 172. Siehe auch Engels, Betriebswirtschaftliche Bewertungslehre im Lichte der Entscheidungstheorie, S. 60.
Vgl. Busse von Colbe, Entwicklungstendenzen in der Theorie der Unternehmung, 5. 618.
Vgl. Busse von Colbe, Entwicklungstendenzen in der Theorie der Unternehmung, 5. 618.
Zur Auseinandersetzung mit dem Gewinnbegriff siehe: Heinen, Das Zielsystem der Unternehmung, 5. 59–64, insbesondere S. 62. Die Umsatzmaximierung als unternehmerische Zielsetzung wird u. a. von Baumol vertreten; vgl. Baumol, Business Behavior, Value, and Growth, S. 45 ff
Siehe auch H. H. Peston, On theSales Maximization Hypothesis, in: Ec., XXVI (1959), S. 128–136. Zur Bündelung der Ziele siehe vor allem die umfangreiche Literatur zur Nutzenmaximierung. Im übrigen wird auf die ausführliche Diskussion der Merkmale des Zielbegriffs auf S. 39 ff. verwiesen.
Vgl. Heinen, Das Zielsystem der Unternehmung, S. 37–44, Siehe auch die dort erwähnten empirischen Studien von Kaplan, Dirlam und Lanzillotti sowie von Raja.
Vgl. dazu Arbeitskreis Hax, Wesen und Arten unternehmerischer Entscheidungen, S. 692 und 694.
Gordon, Short-Period Price Determination in Theory and Practice, S. 271.
Vgl. Gutenberg, Die Produktion, 12. Aufl., S. 463 und 464.
Vgl. dazu etwa: George Katona, Das Verhalten der Verbraucher und Unternehmer, Tübingen 1960, S.243. Simon, Administrative Behavior, S. XXIV. Herbert A [lexander] Simon, A Behavioral Model of Rational Choice, in: Models of Man, New York 1957, S. 241–260, S. 250
C. Michael White, Multiple Goals in the Theory of the Firm, in: Kenneth E. Boulding und W. Allen Spivey (eds.), Linear Programming and the Theory of the Firm, New York 1960, S. 181–201, S. 189
Sherrill Cleland, A Short Essay on a Managerial Theory of the Firm, in: Linear Programming and the Theory of the Firm, 5.201–224, 5.209
E [dwin] Rühli, Organisationstheorie und betriebswirtschaftliche Ausbildung, in: Unt., 18 (1964), S. 214–220, S. 217
Joel Dean, Managerial Economics, Englewood Cliffs (N. J.) 1951, S. 29. Siehe auch Robert Dorfman, Operations Research, in: AER, L (1960), S. 575–623, insbesondere den Abschnitt “The Objective Function” (S. 607–613 ), S. 608.
Simon, Theories of Decision-Making in Economics and Behavioral Science, S. 262. Zu den psychologischen Grundlagen des Anspruchsniveau vgl. Lewin, Dembo, Festinger, Sears, Level of Aspiration, S. 333–378.
David Gale, Harold W. Kuhn und Albert W. Tucker, Linear Programming and the Theory of Games, in: Tjalling C. Koopmans (ed.), Activity Analysis of Production and Allocation, New York und London 1951, S. 317–329.
Vgl. St[even] Vajda, Readings in Linear Programming, London 1958, S. 72–74
St [even] Vajda, The Theory of Games and Linear Programming, New York und London 1956, S. 72–84. Andrew Vazsonyi, Die Planungsrechnung in Wirtschaft und Industrie, Wien und München 1962, S. 141–161
Robert Dorfman, Paul A [nthony] Samuelson und Robert M. Solow, Linear Programming and Economic Analysis, New York, Toronto und London 1958, S. 451–453.
Vgl. Dorfman, SamuelsonundSolow, Linear Programming and Economic Analysis, S.451.
Vgl. George B. Dantzig, Linear Programming and Extensions, Princeton 1963, S. 94–119.
Die Wirkung ist bei beiden Veränderungen gleich, da die Kapazitätszahlen in die Produktionskoeffizienten hineinmultipliziert werden können.
Das gleiche Ergebnis (1/9) könnte man auch erzielen, wenn man das LP-Minimumprogramm “dualiert” und die Halbierung in die Zielfunktion übernimmt. Zu beachten ist nur, daß je 1 Strategienpaar nicht mehr die Summe 1 ergibt. Überhaupt bedarf die Rückübertragung zum entsprechenden Spielproblem einiger Einschränkungen. Vgl. dazu George B. Dantzig, A Proof of the Equivalence of the Programming Problem and the Game Problem, in: Tjalling C. Koopmans (ed.), ActivityAnalysis of Production and Allocation, New York 1951, S. 330338, S. 330.
Vgl. Martin J. Beckmann, Operations Research, in: Kommunikation - Zeitschrift für Planungs-und Organisationskybernetik, 1 (1966), S. 53–57, S. 55
Hell spricht davon, daß an die Stelle des Grenzwertprinzips das Durchschnittswertprinzip getreten sei; vgl. Heß, “Befriedigender” Gewinn und betriebswirtschaftliche Preistheorie, S. 207. Siehe auch: II. Schneeweiss, Die angebliche Ausschaltung des Risikos durch das Gesetz der großen Zahlen, in: Ufo, 12 (1968), S. 96–105, S. 97 und 103.
Siehe dazu auch Rudolf Gümbel, Nebenbedingungen und Varianten der Gewinnmaximierung, in: ZfhF, 15 (1963), S. 12–21.
Vgl. Werner Meißner, Gleichgewichtsökonomik und mikroökonomische Entscheidungstheorie, in: FA, 26(1967), S. 70–77, S. 73. Angermann interpretiert Gutenbergs Angemessenheitsprinzip als Maximierungsproblem mit subjektiv gesetzten Nebenbedingungen; vgl. Adolf Angermann, Industrielle Planungsrechnung, Bd. 1: Entscheidungsmodelle, Frankfurt (Main) 1963, S. 28 (Fußnote).
Vgl. Gerhard Schmitt-Rink, Über Unternehmungsziele - Bemerkungen zur neuer en Kritik an der Gewinnmaximierungs-Hypothese, in: JfNuSt, 179 (1966), S.418–428, 5. 427.
Vgl. Gutenberg, Die Produktion, 12. Aufl., S. 463 und 464.
Vgl. Waldemar Wittmann, Unternehmung und unvollkommene Information, Köln und Opladen 1959, S. 150.
Vgl. Hans Reichenbach, Wahrscheinlichkeitslehre, Leiden 1935, S. 387–395.
Vgl. Churchman, Ackoff und Arnoff, Operations Research, S. 538 (Fußnote 1). Siehe auch die kritischen Anmerkungen zur mathematischen Erwartung von Moxter; vgl. Adolf Moxter, Grenzen der Verfahrensforschung (Operations Research) im betriebswirtschaftlichen Bereich, in: ÖB, 13 (1963), S. 181205, S. 202.
Vgl. Peter F. Druckner, ’ Management Science’ and the Manager, in: MS, 1 (1955), S. 115–126, S. 119. Cleland erwähnt sogar, daß im Laufe der Zeit in der Tkeorie eine Verlagerung von der Überbetonung der außerbetrieblichen zu den innerbetrieblichen Parametern stattgefunden hat; vgl. Cleland, A Short Essay on a Managerial Theory of the Firm, S. 202 und 215.
Vgl. Klaus W. Steigerwald, Der Optimalpunkt unternehmerischer Entscheidungen unter Berücksichtigung interner und externer Betriebsdaten, in: BFuP, 15 (1963), S. 35–41.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1971 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Mag, W. (1971). Das Problem einer zieladäquaten Entscheidungsregel. In: Grundfragen einer betriebswirtschaftlichen Organisationstheorie. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 33. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01715-8_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01715-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01716-5
Online ISBN: 978-3-663-01715-8
eBook Packages: Springer Book Archive