Zusammenfassung
Die vorliegenden Abhandlungen zum Problem Obdachlosigkeit weisen — abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen wie z. B. der ersten Kölner Untersuchung (Blume, 1960) — eine deutliche Konzentration in zeitlicher Hinsicht auf: Ungefähr seit Mitte der 60er Jahre findet das Problem bei verschiedenen Interessenten mit unterschiedlichen Zielen eine beträchtliche und seitdem stetig wachsende Beachtung. Die Gründe dafür liegen in der Tatsache, daß Obdachlosigkeit lange — viel zu lange — im wesentlichen als Kriegsfolgeproblem betrachtet wurde, damit also auf singuläre Ereignisse reduzierbar und als sich mit der Zeit quasi automatisch auflösendes Problem erschien. Diese Einstellung verhinderte — gelegentlich in Verbindung mit diffusen Pluralismuskonzeptionen die notwendige Problematisierung unter struktureller Perspektive. Ganz allgemein waren es zwei Grundhaltungen, die die Gesellschaft gegenüber Randgruppen wie den Obdachlosen einnahm: man verwies darauf, daß in einer freien und offenen Gesellschaft jeder die gleichen Chancen habe und daß im Grunde jeder für das Konzept seiner Lebensführung allein verantwortlich sei und bleiben müsse.
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Abels, H., Keller, B. (1974). Obdachlosigkeit als Problem kommunaler Verwaltung und wissenschaftlicher Analysen. In: Obdachlose. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01707-3_1
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