Zusammenfassung
Es scheint widersprüchlich, wenn man der Rechtsflut entgegenwirken will, dies durch das Entwerfen von zusätzlichen Gesetzen zu tun. Dennoch ist dies, was die Kommission Schulrecht des Deutschen Juristentages vorschlägt.1 Die Begründung hat ein zutreffendes Argument: die Verrechtlichung der Schule ist nicht Folge der Überproduktion des Gesetzgebers, sie besteht auch nicht aus (zwar spektakulären aber wenigen) Klagen von Eltern, sondern sie ist eine Folge der Überfülle von Rechtsverordnungen durch die ausführenden Schulbehörden. Ein Fall der Verrechtlichung als Bürokratisierung also, der man durch Verrechtlichung als Legislative Einhalt gebieten kann?
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Anmerkungen
Kommission Schulrecht des Deutschen Juristentages, Schule im Rechtsstaat, Bd. 1: Entwurf für ein Landesschulgesetz, München 1981
Vgl. Niklas Luhmann, Funktionen und Folgen formaler Organisation, Berlin 1964
So auch die Begründung des Kommissionsberichts, a.a.O., S. 29
Lutz-Rainer Reuter, Bildung zwischen Politik und Recht, In: Rüdiger Voigt (Hrsg.), Verrechtlichung, Königstein 1980
Jürgen Staupe, Die „Verrechtlichung“ der Schule — Erscheinungsformen, Ursachen und Folgen, in: Leviathan 1982, 273–305
Staupe, a.a.O.
Andreas Laaser, Die Verrechtlichung des Schulwesens, in: Max-Planck-Institut für Bildungs- forschung, Bildung in der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 2, Reinbeck 1980, 1345–1375
Günter Frankenberg, Verrechtlichung schulischer Bildung — Elemente einer Kritik und Theorie des Schulrechts, Diss. TU München 1978
Kommissionsbericht, a.a.O., vgl. auch die Begründung S. 317 ff.
So Clemens Christians vom Deutschen Lehrerverband in: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 29, Heft 3 (Mai/Juni) 1981, vgl. auch die Kritik von seiten einiger Ministerialvertreter sowie der Rechtsanwälte, die als Elternvertreter auftraten
Kommissionsbericht, a.a.O., S. 19
So Milton und Rose Friedman, Free to Choose, London/New York 1980
Vgl. meinen Beitrag „Ober die Unwirksamkeit von Gesetzen, in: Archiv für Rechts-und Sozialphilosophie 63 (1977), 31–58
Luhmann, a.a.O.
Siehe Herbert Schwab, Schulräte und Politik, Oldenburg 1979; sowie ders. in: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, Bd. 7 (Organisation und Recht), 1980, S. 207 ff.
So der Titel bei Helga Lange-Garritsen, Düsseldorf 1972
Jürgen Baumert, Aspekte der Schulorganisation und Schulverwaltung, In: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Bildung in der Bundesrepublik Deutschland, Reinbeck 1980, Bd. 1, 589–742
Zur Korrelation von Rechtsunkenntnis und Rechtsgläubigkeit allgemein s. Ralf Rogowski, Rechtsgläubigkeit und die Antizipation vermuteter Rechtsfolgen, in Rüdiger Voigt (Hrsg.), Verrechtlichung, Königstein 1980
Zum Mechanismus der Normenfalle vgl. Hubert Treiber, Wie man Soldaten macht, Düsseldorf 1973, S. 77 ff.
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Blankenburg, E. (1983). Weniger Recht durch mehr Gesetz?. In: Voigt, R. (eds) Gegentendenzen zur Verrechtlichung. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01697-7_2
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