Zusammenfassung
Nicht erst seit den wenigen Monaten der dramatischen Umwälzungen in den Ländern des bis vor kurzem „real-existierenden Sozialismus“ Mittel- und Osteuropas, sondern schon seit dem Ende der 70er Jahre ist in der westdeutschen Soziologie festzustellen, daß zentrale Kategorien, die kritischen und/oder sozialistischen Gesellschaftstheorien ihre Kraft verliehen, an diskursprägender Geltung eingebüßt haben. Entweder durchlebten sie Ausdünnungen oder Metamorphosen wie der Begriff der Arbeit, oder sie haben sich nahezu gänzlich verflüchtigt wie der des gesellschaftlichen Bewußtseins. Andere, den Begriff der Gesellschaft transzendierende Kategorien wie Subjektivität, Individuum und Kultur erleben dagegen eine Renaissance, bis auch sie sich eines Tages wieder aus dem Zauberkreis soziologischer Imagination zurückziehen werden.
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Literatur
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Thomssen, W. (1990). Arbeit, Bewußtsein, Subjektivität. Zur Dekonstruktion einiger Kategorien der Soziologie. In: König, H., von Greiff, B., Schauer, H. (eds) Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. LEVIATHAN Zeitschrift für Sozialwissenschaft, vol 11. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01683-0_16
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