Zusammenfassung
Als eine der „frühen Verfassungen“, die nach dem Zweiten Weltkrieg erlassen wurden, enthält die Verfassung des Landes Hessen vom 1. Dezember 19461 — wie die etwa gleichzeitigen Verfassungen Bayerns, Bremens und Württemberg-Badens — in ihrem Grundrechtsteil einen Abschnitt über „Staat, Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften“. Die Bestimmungen dieses Abschnitts waren sowohl im Vorbereitenden Verfassungsausschuß als auch in der Verfassungberatenden Landesversammlung lebhaft umstritten, fanden aber schließlich aufgrund eines Verfassungskompromisses zwischen SPD und CDU eine breite Mehrheit.2
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Literatur
Vgl. v. Brünneck, Die Verfassung des Landes Hessen vom 1. Dezember 1946, in: JÖR NF 3 (1954), S. 213, 228–232.
Stein, in: Zinn/Stein, Verfassung des Landes Hessen, Band I, 1954, Art. 49 Anm. 1, Art. 51 Anm. 1, Art. 52 Anm. 1.
Stolleis, Staatskirchenrecht, in: Hans Meyer/Michael Stolleis, Hessisches Staats-und Verwaltungsrecht, 2. Aufl. 1986, S. 459, 461.
Ernst-Wolfgang Böckenförde, Staat — Gesellschaft — Kirche, in: Christlicher Glaube und moderne Gesellschaft, Teilbd. 15, 1982, S. 5, 64.
Vgl. Weispfènning, Neuere Entwicklung des Verhältnisses von Staat und Kirche in Hessen, in: ZevKR 24 (1979), S. 315, 316 f.
Bielitz, Kurzbegriffe zur Kennzeichnung des Verhältnisses von Staat und Kirche nach dem Grundgesetz, in: ZevKR 29 (1984), S. 103, 109 ff.
Dazu neuestens Wolfgang Bock, Das für alle geltende Gesetz und die kirchliche Selbstbestimmung (Jus Ecclesiasticum Bd. 55), Tübingen 1996.
Vgl. zum letzteren schon Ebers, Religionsgesellschaften, in: Die Grundrechte und Grundpflichten der Reichsverfassung, hrsg. v. Hans Carl Nipperdey, Bd. 2, 1930, S. 361, 399.
Vgl. schon Engelhardt, in: Zinn/Stein (Fn. 3), Art. 49, Nachtrag 1990, 2 d.
Vgl. BVerfGE 24, 236; auch abgedruckt bei v. Campenhausen/Erhardt (Hrsg.), Kirche — Staat — Diakonie, 1982, S. 77 ff.
Vgl. z.B. Anschütz, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919, 14. Aufl. 1933, Art. 137 Anm. 6 m. w. Nachw.
Vgl. Vulpius, Verträge mit der Jüdischen Gemeinschaft in den neuen Ländern, in: NVwZ 1996, 759, 760.
Vgl. z.B. Aemilius Ludwig Richter, Lehrbuch des katholischen und evangelischen Kirchenrechts, 7. Aufl., bearb. von Richard Wilhelm Dove, 1874, S. 417 ff.
Vgl. z.B. RGZ 114, 220 ff.; vgl. dazu auch Schultze,Die kirchenrechtliche Judikatur des Reichsgerichts, in: Die Reichsgerichtspraxis im deutschen Rechtsleben, hrsg. v. Otto Schreiber, Bd. 1, 1929, S. 278, 289.
Vgl. Hesse, Die Entwicklung des Staatskirchenrechts seit 1945, in: JöR NF 10 (1961) S. 3, 7; Adalbert Erler, Kirchenrecht, 5. Aufl. 1983, S. 77.
So schon — wenn auch mit Einschränkungen — Ebers (Fn. 11), S. 392 f. Kritisch Erwin Fischer, Trennung von Staat und Kirche, 2. Aufl. 1971, S. 298 ff.
Zu ihm grundlegend Hollerbach, Zur Problematik des staatlichen Treueids der Bischöfe, in: Festschrift his Klaus Obermayer, 1986, S. 193 ff. Es wirft ein Schlaglicht auf die Problematik dieses Eides, daß hier an einer Stelle der Druckfehler „des staatlichen Bischofsamts“ statt „Bischofseides” sich eingeschlichen hat; a.a.O. S. 194.
Vgl. Engelhardt„ in: Zinn/Stein (Fn. 3), Art. 49, Nachtrag 1990, 5 b.
Darauf weist zutreffend hin Bender, Die Länderverfassungen in der gegenwärtigen Verfassungsdiskussion, in: JöR 26 (1977), S. 1, 21.
Gisela Lenz, Die Rechtsbeziehung zwischen dem Land Hessen und der katholischen Kirche unter besonderer Berücksichtigung der Bistumsverträge vom 9. März 1963 und 29. März 1974, 1987, S. 13.
Zu seiner Bedeutung für das kirchliche Rechtsverständnis vgl. Stolleis (Fn. 6), S. 460; Ulrich Klose, Die Rechtsbeziehungen zwischen dem Staat und den Evangelischen Landeskirchen in Hessen unter besonderer Berücksichtigung des Hessischen Kirchenvertrages vom 18.2.1960, 1966, S. 44 ff.
Dazu Friedrich Giese und Friedrich August Frhr. v. d. Heydte (Hrsg.), Der Konkordatsprozeß, 4 Bde., 1957–59.
Vgl. v. Zezschwitz,Staatliche Neutralitätspflicht und Schulgebet, in: JZ 1966, 337.
Dazu vgl. Bergemann,Biblischer Unterricht auf allgemein christlicher Grundlage?, in: ZevKR 12 (1966/67), S. 138, sowie das Urteil des Bremischen StGH, aaO, S. 186 und den Beschluß des BVerfG vom 13.1.1971, BVerfGE 30, 112.
Einen vergleichbaren Vorrang räumt allerdings selbst v. Campenhausen in der Bekenntnisschulfrage der Ablehnung einer unerwünschten Konfessionsschule ein; v. Campenhausen, Staat, Schule und Kirche, in: ZevKR 14 (1968/69) S. 26, 33.
Alfred Albrecht, Koordination von Staat und Kirche in der Demokratie, 1965, S. 230.
GVBI I S. 395; zu ihm vor allem Erwin Stein, Mahnung zur Toleranz und Markstein für einen Neubeginn, in: Dokumentation zum Staatsvertrag zwischen dem Land Hessen und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen, 1988, S. 11 ff.; ferner Vulpius (Fn. 16), S. 759.
Vgl. Urkunden vom 13.9.1873 (Preußen) und 15.12.1873 (Hessen), abgedruckt in: J. F. von Schulte, Der Altkatholicismus, 1887, S. 405, 416.
So wurde bei der Abfassung des § 2 Nr. 2 des in den Einigungsvertrag aufgenommenen Gesetzes zur Regelung des Kirchensteuerwesens in den neuen Ländern der Bundesrepublik die ursprüngliche Rechtsstellung des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken nicht berücksichtigt, so daß es nach § 2 Nr. 4 dieses Gesetzes zu behandeln ist; vgl. Engelhardt, Die Kirchensteuer in den neuen Bundesländern, 1991, S. 23.
Dazu Engelhardt,in: Zinn/Stein (Fn. 3), Art. 50 Nachtrag 1990, 4.
Zum gegenwärtigen Meinungsstand Hollerbach, Die vertragsrechtlichen Grundlagen des Staatskirchenrechts, in: HdbStKirchR, Bd. I, 2. Aufl. 1994, S. 253, 272 ff.
So vor allem Scheuner,Kirchenverträge in ihrem Verhältnis zu Staatsgesetz und Staatsverfassung, in: Festschrift für Erich Ruppel, 1968, S. 312, 322 f.
So Quaritsch,Kirchenvertrag und Staatsgesetz, in: Hamburger Festschrift für Friedrich Schack, 1966, S. 125, 139.
Vgl. nur das Dekret „Unitatis Redintegratio“ des II. Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus vom 21. November 1964.
Vgl. etwa Keith Ward, The move towards a more open theology, in: Church Times (London) v. 21. Januar 1994, S. 10.
Insoweit zutreffend Heckel, Zur Errichtung theologischer Fakultäten und Studiengänge im Spannungsfeld von Kulturverfassungsrecht und Staatskirchenrecht, in: Festschrift für Klaus Obermayer, 1986, S. 181, 186.
Vgl. das Handbuch der Christlichen Ethik, hrsg. von Anselm Hertz (rk.), Wilhelm Korff (rk.), Trutz Rendtorff (ev.) und Hermann Ringeling (ev.), Aktualisierte Neuausgabe 1993.
Georg May, Errichtung und Erweiterung katholisch-theologischer Studieneinrichtungen an staatlichen Hochschulen, in: Iuri Canonico Promovendo, Festschrift für Heribert Schmitz zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Winfried Aymans und Karl-Theodor Geringer, Regensburg 1994, S. 415 ff., 417.
Vgl. Herman H. Schwedt, Vom ultramontanen zum liberalen Döllinger, in: Geschichtlichkeit und Glaube. Gedenkschrift zum 100. Todestage Ignaz von Döllingers, hrsg. v. Georg Denzler und Ludwig Grasmück, München 1990, S. 107 ff., 123.
Anders Martin Heckel, Die theologischen Fakultäten im weltlichen Verfassungsstaat, 1986, S. 328 ff.s
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Engelhardt, H. (1997). 50 Jahre Staat und Kirche in Hessen. In: Eichel, H., Möller, K.P. (eds) 50 Jahre Verfassung des Landes Hessen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01677-9_11
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