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Conrad Alberti: Die Alten und die Jungen. Künstlerselbstfindung im bourgeoisen „Babel“

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Zusammenfassung

Daß Berlin in den achtziger Jahren häufig zum Handlungsort von Romanen wurde, hatte unter anderem eine sehr konkrete Veranlassung. Berlin entwickelte sich zeitweilig zum bevorzugten Wohnort der naturalistischen Schriftstellergeneration. Die Stadt entfaltete in jenen Jahren eine Magnetwirkung auf den literarischen Nachwuchs. Zahlreiche junge Schriftsteller aus der Provinz siedelten in die aufstrebende Metropole: die Brüder Hart kamen aus Münster, Arno Holz aus Rastenburg, Johannes Schlaf aus Querfurt, Bruno Wille und Hermann Conradi aus Magdeburg, Wilhelm Bölsche aus Köln, Paul Ernst und Otto Erich Hartleben aus Elbingerode bzw. Clausthal im Harz, Gerhard Hauptmann aus Salzbrunn, Karl Henckell aus Hannover; ähnliche Wege nahmen viele andere.1

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Literatur

  1. Der Roman folgt damit der in der wilheminischen Gesellschaft verbreiteten Identifizierung mit dem nationalen Ideal des Bismarkschen Staates, wie sie selbst ehemalige Liberale angesichts des Obsoletwerdens radikal-demokratischer Grundsätze in einer `sozialdarwinistischen’ Wirtschaftsordnung vollzogen (so Spielhagen in seinem Zeitroman „Sturmflut“; vgl. dazu: B. Neumann: Friedrich Spielhagen: Sturmflut (1877). S. 267ff).

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  2. Bekanntes Beispiel hierfür: Heinrich Mann: „Im Schlaraffenland“ (1900).

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  3. Wie beispielsweise bei der 1883 gegründeten Sozietät „Deutsches Theater“ (vgl.: J. Schutte, P. Sprengel: Die Berliner Moderne. S. 50) knüpfen sich an das im Roman geschilderte Projekt der „Deutschen Nationaloper” patriotische Hoffnungen auf die Entstehung einer nationalen Kultur. Alberti selbst war an einer solchen Theatergründung (bei der als Gegenstück zur „Freien Bühne“ gegründeten „Deutschen Bühne”) beteiligt (vgl. F. u. P. Bertaux: Berlin 1880–1890 — Hauptstadt des Naturalismus. S. 263).

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  4. Interesse und Genuß“, das ist fast eine Übersetzung von „or et plaisir”, in denen Balzac zu Beginn seines Romans „La fille aux jeux d’or“ (1843) die Triebfedern der Pariser Gesellschaft sah, und erinnert damit sehr direkt daran, in welche Traditionslinie der deutsche Großstadtroman gehört.

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  5. Alberti bekundete nicht nur in diesem Roman politische Meinungen, in denen er einen „demokratischen Cäsarismus“, ein „soziales Königtum” als Bollwerk gegen die kapitalistische Gesellschaft propagierte (vgl. K. L. Roper: Conrad Alberti’s Kampf ums Dasein: The writer in Imperial Berlin. S. 79ff). Er bejahte ein Kaisertum, das sich in seiner Sicht ähnlich darstellte, wie es von Hans-Ulrich Wehler beschrieben wurde: als ein bonarpartistisches diktatorisches Regime (H.-U. Wehler: Das deutsche Kaiserreich (1871–1918). S. 60–72).

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  6. In Walther Ruttmanns Film „Die Symphonie der Großstadt“ (1927) ist die Musikmetapher bis in den Titel vorgedrungen.

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© 1992 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Forderer, C. (1992). Conrad Alberti: Die Alten und die Jungen. Künstlerselbstfindung im bourgeoisen „Babel“. In: Die Großstadt im Roman. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01639-7_4

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

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  • Online ISBN: 978-3-663-01639-7

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