Zusammenfassung
Der Roman „Die Mittagsgöttin“ ist 1891 erschienen und gehört damit — anders als die im folgenden vorgestellten Romane — schon in das Vorfeld von ‘Impressionismus’ und ‘Jugendstil’, die die kulturelle Situation um die Jahrhundertwende bestimmten. Mit der Wende zu den neunziger Jahren endete für viele Literaten eine Phase, in der in Großstadt und Industrie Katalysatoren einer neuen, modernen Welt gesehen wurden. Die in den ‘naturalistischen’ achtziger Jahren gerade erst entdeckte Wirklichkeit von Großstadt und Industrie zählte plötzlich schon zum alten Eisen des ‘materialistischen’ neunzehnten Jahrhunderts. Das Erbe des eigenen Jahrhunderts schien keine Perspektive mehr zu bieten. Die Erwartungen wandten sich dem unbetretenen Neuland des bevorstehenden zwanzigsten Jahrhunderts zu. In einer Mischung aus Endzeit- und Aufbruchstimmung wurden neue Fortschrittslinien entworfen, die von einer gradlinigen Fortsetzung des technologisch und wissenschaftlich in den letzten Jahrzehnten Erreichten abschwenkten und neue Erfahrungsbereiche anvisierten. Irrationales, von der Vernunft nicht Beherrschtes gewann Faszinationskraft.
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Forderer, C. (1992). Wilhelm Bölsche: Die Mittagsgöttin. Spreewaldmystik und Großstadt als Symbol des Rationalismus. In: Die Großstadt im Roman. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01639-7_2
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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