Zusammenfassung
Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und der Systemkonkurrenz haben einige Autoren die These vertreten, dass nunmehr die Konkurrenz, der Wettstreit zwischen verschiedenen Kapitalismusmodellen innerhalb der so genannte „Triade“ (Nordamerika, Westeuropa, Ostasien) in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen um die Gestaltung einer neuen Weltordnung treten werde. Für den Franzosen Michael Albert (1992) war der „rheinische Kapitalismus“ dem angelsächsischen sowie dem ostasiatischen Modell an ökonomischer Leistungsfähigkeit und Legitimität (durch soziale Sicherungen und Partizipationsrechte der Bürgerinnen und Bürger) überlegen. Dennoch werde das amerikanische Modell, das auf individuelle Freiheit und die Marktkräfte setzt, letztlich aus dieser Konkurrenz als Sieger hervorgehen, weil es über die größeren Machtpotentiale sowie über eine bessere Vermarktungsstrategie (über die Medien) verfüge. In den USA melden sich immer wieder Autoren zu Wort (zuletzt Jeremy Rifkin 2004), die den Amerikanern die Vision eines ökonomisch leistungsfähigen und sozial entwickelten und gerechten EU-Europa vor Augen führen wollen.1
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Literatur
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Deppe, F. (2005). Der Umbau des Sozialstaates in Europa und die Probleme der Gewerkschaften. In: Baum-Ceisig, A., Faber, A. (eds) Soziales Europa?. Forschungen zur Europäischen Integration, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01618-2_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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