Konstruktionsbegleitendes Supply Chain Controlling mit prozeßorientiertem Kostenmanagement

Zusammenfassung

Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Kosten eines Produkts bereits in den frühen Phasen der Produktentwicklung bestimmt werden. In Maschinenbauunternehmen fallen während der Entwicklungs- und Konstruktionsphase ca. 7% der jährlichen Unternehmensgesamtkosten an. In diesem Zeitraum sind jedoch über 70% der gesamten Herstellkosten eines Produktes beeinflußbar (vgl. Ehrlenspiel 1995, S. 555). Es darf also nicht bei einer Kostenanalyse im Anschluß an die Produktentwicklung bleiben, vielmehr muß ein konstruktionsbegleitendes Controlling relevante Informationen zur zielgerichteten Steuerung liefern. Durch die sinkende Fertigungstiefe wird gerade in dieser Phase die intensive Zusammenarbeit mit den Zulieferern im Rahmen eines Supply Chain Controlling immer wichtiger. Zur Umsetzung rücken prozeß- und gemeinkostenorientierte Instrumente aus dem Bereich des Kostenmanagement zur Gestaltung und Steuerung der Wertschöpfungsprozesse aus zwei Gründen in den Mittelpunkt des Interesses: Einerseits ist gerade die wertkettenorientierte Betrachtung der Unternehmensaktivitäten ein wesentliches Element des Supply Chain Management (vgl. Thaler 1999, S. 14). Andererseits haben verschiedene empirische Untersuchungen darüber hinaus gezeigt, daß auf der Kostenseite die Gemeinkosten die wesentliche Rolle spielen, da ihr Anteil an den Gesamtkosten bei ca. 50% mit weiter steigender Tendenz liegt (vgl. Brokemper/Gleich 1999, S. 78).