Zusammenfassung
Der Nationalsozialismus wird zurecht als Zivilisationsbruch (Diner 1988) oder Rückfall in die Barbarei (Baumann 1996; Horkheimer/Adorno 1947; Miller/ Soeffner 1996) begriffen: Modernisierung— im Anschluß an Max Weber als Rationalisierung der sozialen Welt verstanden — schlage um in Irrationalität; die Vernunft führe nicht aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit heraus, sondern gebäre selbst das Ungeheuerliche. Mit dieser These von der Dialektik der Rationalisierung sind die sozialen Folgen der Modernisierung, auf die der Nationalsozialismus antwortet, jedoch nicht hinreichend erfaßt. Vielmehr kommt eine solche Vorstellung selbst einer Rationalisierung im Sinne Sigmund Freuds gleich.
“Was ist gut? — Alles was das Gefühl zur Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht.”
Friedrich Nietzsche: Der Antichrist
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Literatur
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Raab, J., Tänzler, D., Dörk, U. (2002). Die Ästhetisierung von Politik im Nationalsozialismus. Religionssoziologische Analyse einer Machtfiguration. In: Soeffner, HG., Tänzler, D. (eds) Figurative Politik. Reihe „Soziologie der Politik“, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01524-6_8
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