Zusammenfassung
Supervision kommt im Öffentlichen Dienst noch relativ selten vor. Dabei arbeiten dort etwa 1/5 aller 32 Mio. Erwerbstätigen. Von den über 6 Mio. Arbeitnehmern des Öffentlichen Dienstes in Deutschland sind mehr als 500.000 im Hochschulbereich tätig. Ziel dieses Beitrages ist es, die Strukturbedingungen des neuen „Beratungsmarktes Hochschulen“ zu beschreiben. Dazu sollen die praktischen Erfahrungen in der Evaluation und Innovation von Studiengängen verbunden werden mit dem Beratungswissen über Non-Profit-Organisationen sowie den wenigen vorliegenden Supervisionserfahrungen im Hochschulbereich. Es geht im folgenden Beitrag somit nicht um Supervisionangebote in der Hochschule für Studierende (z.B. angehende Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Lehrer, Mediziner, Juristen oder Theologen), sondern um Supervision, Organisationsberatung bzw. Organisationsentwicklung für die Hochschulen und ihre Subsysteme. Als übergeordneter Terminus wird auch von Entwicklungsberatung gesprochen, weil der Begriff Supervision zu eng ist. Nachstehend einige Gründe für die Notwendigkeit von Supervision für die Hochschulen. Im Zeitalter der Massenuniversität betreiben die Hochschulen längst nicht mehr Ausbildung von Eliten. Sie sind zu gehobenen Stätten der Berufsausbildung geworden und tragen auch zur kostengünstigen Entlastung des Arbeitsmarktes bei. Unbestritten ist, daß die deutschen Hochschulen von ihren Leistungen her im europäischen Durchschnitt eher mittelmäßig abschneiden („Spiegel Special” 1998). Sie sind von der Politik unterfinanziert, mit wuchernden Bürokratien versehen und dringend reformbedürftig.
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Belardi, N. (2000). Entwicklungsberatung für den Hochschulbereich. In: Pühl, H. (eds) Supervision und Organisationsentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01498-0_22
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