Zusammenfassung
In der Öffentlichen Diskussion um die Musikvideos war schon von Anfang an der Bereich der Rezeption wohl der umstrittenste. Alarmiert durch die für sie unverständlichen und als augenscheinlich gefährlich erachteten Bildinhalte befürchteten Eltern, Pädagogen und Kritiker verschiedenster Couleur schädliche Auswirkungen auf die Jugendlichen. Neben dem negativen Einfluß der sexuell gefärbten oder gewalttätigen Darstellungen wurden auch die Einschränkung des Assoziationsspielraums oder der Phantasie im allgemeinen sowie eine Vereinsamung der Jugendlichen vor dem Bildschirm befürchtet. Das Bild einer Masse von manipulierten, kommunikationsunfähigen Jugendlichen, die durch die Videoclips in ihren Meinungen, Einstellungen und letztendlich ihrem Charakter verändert werden, ist in den 80er Jahren in einer großen Zahl von Publikationen implizit oder explizit dargestellt worden.175
Die hier vorgenommene Zusammenfassung der Wirkungsforschung und des Bereiches der Rezeption in einem einzigen Kapitel erfolgt zunächst aus Gründen der Übersichtlichkeit, läßt sich aber auch theoretisch rechtfertigen. So erkennt beispielsweise Schreiber: „Was auch immer unter Wirkungen zu verstehen sein mag, — feststeht jedenfalls, daß sie, wenn überhaupt, am Rezipienten massenmedial distribuierter Kommuniqués zu beobachten sind. Insofern ist zwar Rezipienten- oder Publikumsforschung nicht durchwegs Wirkungsforschung, aber Wirkungsforschung in jedem Falle Rezipienten- oder Publikumsforschung. Wer Wirkungen analysiert, hat allemal den Rezipienten im Visier“ (Schreiber 1990, S. 189; Hervorhebung im Original).
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Quandt, T. (1997). Rezeption und Wirkungen (Forschungsbereich III) . In: Musikvideos im Alltag Jugendlicher. DUV: Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01491-1_6
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