Die Relevanz der Supervisionsforschung für die Praxis der Psychotherapie

Zusammenfassung

Für die meisten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten¹ ist Supervision ein selbstverständlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Sie empfinden sie als eine nützliche und unverzichtbare Unterstützung ihres praktisch-therapeutischen Handelns. Dies zeigt eine bundesweite Befragung von 294 Psychotherapeuten mit einer durchschnittlichen Therapieerfahrung von 7 Jahren, bei der zwei Drittel angaben, daß sie sich regelmäßig einer psychotherapeutischen Supervision unterziehen. Die übrigen waren noch im Jahr zuvor in Supervision und nur ein kleiner Rest von 13% der Befragten erhielt gar keine Supervision. Dies zum Teil deshalb nicht, weil es sich um Ausbildungskandidaten handelte, die selbst noch keine Psychotherapien durchführten (vgl. Frank & Vaitl, 1986). Dieser Anteil von Personen ohne Supervisionserfahrung deckt sich mit den Befunden einer Befragung von 480 Diplom-Psychologen von Wittern, Daniels, Kettmann und Nolte (1986). Auch bei ihnen waren lediglich 12% der Befragten supervisionsunerfahren. Insgesamt 99% derjenigen, die in dieser Studie zur Frage der Bedeutung der Supervision Stellung nahmen, bewerteten sie als „Hilfe“. Lediglich 1% der Befragten gab an, daß Supervision „nicht effektiv“ oder „mit Nachteilen verbunden“ sei. Während der Ausbildung erachten 94% der Supervisionserfahrenen eine regelmäßige Supervision für notwendig. Immerhin 74% derjenigen, die persönlich noch keine Supervision kennengelernt haben, schließen sich diesem Urteil an.