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Teil I: Die nationalsozialistischen Studentinnen und die Universität

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Frauen für den Nationalsozialismus
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Zusammenfassung

Auch in der NS-Zeit zeichnen sich deutlich die Begleitphänomene des gesellschaftlichen Funktionswandels der Universität von einer allgemeinbildenden hin zu einer berufsvorbereitenden Institution ab. Mit den daraus resultierenden widerstreitenden Interessen und Ansprüchen an die universitäre Bildung haben sich auch die NS-Studentinnen auseinanderzusetzen. So verlaufen ideologische Konfrontationslinien nicht nur dort, wo es um das prinzipielle Recht der Frau auf ein Studium geht, um die freie Wahl der Studienfächer oder um die Anerkennung der Frau als Wissenschaftlerin, sondern auch dort, wo es um die Durchsetzung des Rechtes geht, einen akademischen Beruf auch tatsächlich ausüben zu können. Die NS-Studentinnen sind aber nicht nur den traditionellen, an die Frauenrolle und/oder die stark an die aktuelle ökonomische Krisensituation gebundenen antifeministischen Diskriminierungen ausgesetzt. Sie selbst beschränken sich darauf, im Rahmen der NS-Ideologie frauenpolitische Zielperspektiven innerhalb der weiblichen Sphäre zu entwickeln. Dieses trägt dazu bei, daß sie sich selbst behindern, indem sie auf diese Weise an ihrer eigenen individuellen und kollektien Be- und Eingrenzung mitwirken.

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Literatur

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  5. Der Langemarckmythos ist in den 30er Jahren einerseits ein literarisches Motiv, das als heroischer Soldatenkult die deutsche Niederlage im I. Weltkrieg in Flandern und Nordfrankreich symbolisiert („Im Felde unbesiegt“). Andererseits begründet dieser Mythos einen Totenkult um gefallene studentische Soldaten (der „Geist von Langemarck = opferfreudige Jugend für die nationale Idee). Besonders gegen Ende der Weimarer Republik blüht der Kult in Form von studentischen Langemarckfeiern (z.B. des Stahlhelm-StudentenringLangemarck) auf, die im Nationalsozialismus dann als universitäre Feiern abgehalten werden. Siehe dazu Uwe K. Ketelsen, „Die Jugend von Langemarck”. Ein poetisch-politisches Motiv der Zwischenkriegszeit, in: Thomas Koebner u.a. (Hg), „Mit uns zieht die neue Zeit“. Der Mythos Jugend, Frankfurt a.M. 1985, S. 68–96.

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  11. Elisabeth Brandt-Spengler 1929 zur weiblichen „Arteigenheit“: „Es sind jene charaktervollen jungen Menschen, die entweder durch die Jugend-oder durch die Frauenbewegung irgendwie schon vor dem Studium lebendig berührt wurden und nun als Ziel nicht die einseitige Betonung eines Gebietes auf Kosten des anderen anstreben. Gerade in der Eigenart der Frau und ihrer andersartigen Erfassung der Wissenschaft, als sie durch den Mann geschieht, erkennen sie die besondere Aufgabe und ihren Anteil an der Wissenschaft.” Elisabeth Brandt-Spengler, Sinnerfülltes Frauenstudium, in: Großdeutsche Blätter, 6. Jg., September 1929, H. 6, S. 138.

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© 1997 Leske + Budrich, Opladen

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Manns, H. (1997). Teil I: Die nationalsozialistischen Studentinnen und die Universität. In: Frauen für den Nationalsozialismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01435-5_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01435-5_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-01436-2

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