Zusammenfassung
Eine Stilkunde für Journalisten soll der Berufspraxis dienen. Deshalb muß sie mehr sein als eine distanzierte Analyse des Sprachgebrauchs in den Medien. Alle praktische Vernunft hat das Ziel, begründete Antworten auf die Frage zu geben: Wie sollen wir handeln? In unserem Fall lautet die Frage: Wie sollen Journalistinnen und Journalisten in ihrem Beruf Sprache verwenden? Antworten darauf sind Empfehlungen, die Werturteile enthalten und einen Gestaltungsspielraum der handelnden Journalisten voraussetzen.
Wir haben den Journalismus in seiner korrosiven Einwirkung auf die Sprache mit dem Sauerstoff in der Luft verglichen. Aber e i n Unterschied ist doch. Der Sauerstoff ist eine blinde Naturkraft und Journale werden von bewußten Vernunftwesen geschrieben. Sie können aufmerken auf das, was sie tun, sie können zerstören und aufbauen mitfreier Wahl.
Ferdinand Kürnberger: „Sprache und Zeitungen“, 1866
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Referenzen
Dieser ursprünglich aus den USA von Douglass Cater stammende Begriff wird in der Bundesrepublik Deutschland seit den sechziger Jahren benutzt, um die politische Aufgabe der Medien zu charakterisieren (vgl. Löffler 1968/69). Kritik an dieser Charakterisierung sollte differenziert und behutsam formuliert werden, da sie sich ebenfalls leicht politisch instrumentalisieren läßt (vgl. Pöttker 1996a, S. 151 f.).
Eine in der Sozialwissenschaft verbreitete Definition von „Institution“ lautet: „Bezeichnung für eine Organisation, einen Betrieb oder Einrichtung schlechthin, die nach bestimmten Regeln des Arbeitsablaufs... eine bestimmte Aufgabe erfüllt“ (Hartfiel/Hillmann 1982, S. 341).
„Integration (vom lat. integer, ganz, vollständig, unverletzt’), ein Vorgang oder eine Handlung, die eine Ganzheit zur Folge hat; Vereinigung, Verbindung, Vereinheitlichung“ (Schmidt 1974, S. 301). Außerdem: „Kommunikation ist wechselseitige Information, wobei die einzelnen Informationen rückgekoppelt werden.“ (Vgl. Bahrdt 1984, S. 39); demgegenüber: „Mit dem sozialen Handeln ist... eine Übertragung von Bedeutungsinhalten verbunden, ein Vorgang, den man ganz allgemein als Kommunikation bezeichnen kann.“ (Hunziker 1988, S. 1); vor dieser Alternative entscheiden wir uns für den Kommunikationsbegriff von Bahrdt.
Der mittlerweile zum Klassiker der Wirkungsforschung gewordene Klapper faßt die konsistenztheoretische Grundlagenforschung der vierziger und fünfziger Jahre zur VerstärkerHypothese zusammen.
Zu Möglichkeiten, diese Borniertheiten zu überwinden, vgl. Pöttker 1996b.
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Kurz, J., Müller, D., Pötschke, J., Pöttker, H. (2000). Zur Bedeutung des Sprachgebrauchs im Journalistenberuf. In: Stilistik für Journalisten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01419-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01419-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-01419-5
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