Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit stellt psychotherapeutische Verfahren in den Zusammenhang zivilisationstheoretischer Uberlegungen, die den Fragen der Genese und der Transformation des modernen Menschen nachgehen. Wie vor allem Norbert Elias (vgl. 1980, 2 Bde.; 1983) und Michel Foucault (vgl. 1973; 1976a; 1977a) gezeigt haben, ist der Prozeß der Zivilisation mit vielfältigen sozialen Kontrollen verbunden, die unter bestimmten gesellschaftlichen Voraussetzungen verinnerlicht werden und schließlich als Selbstkontrollen wirken. Alois Hahn (vgl. 1982; 1984b) bildet eine Art kleinsten gemeinsamen Nenner diverser sozialer Institutionen und Prozesse, bei denen es immer auch darum geht, “daß zunächst über sei es religiöse, sei es weltliche Außenhalte gesicherte Überwachung vom Individuum selbst übernommen wird” (Hahn 1984b, 201). Das im folgenden untersuchte therapeutische Feld setzt eine in diesem Sinne fortgeschrittene Zivilisation voraus, d.h. Menschen, die sich selbst überwachen, kontrollieren und thematisieren.
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Willems, H. (1994). Einleitung. In: Psychotherapie und Gesellschaft. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 133. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01415-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01415-7_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12496-4
Online ISBN: 978-3-663-01415-7
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