Zusammenfassung
Die Logik der quasi-experimentellen Fragestellung1 besteht darin, daß theoretisch-empirisch ausgewählte Variablen verknüpft werden und die Untersuchungspersonen nach ihrem (hypothetischen) Handeln in den so entstandenen Variablenkombinationen gefragt werden. Diese Variablen können Werte (proskriptive Vorstellungen über die „Gesellschaft“, über Politik, u.ä.), Handlungsgründe oder Situationsvariable sein. Von den Variablen wird angenommen, daß sie das untersuchte Handeln beeinflussen. Die Variablenkombinationen können ein unvollständiges oder vollständiges varianzanalytisches Design bilden. In einem vollständigen varianzanalytischen Design werden die Ausprägungen jeder Variablen mit den Ausprägungen der restlichen Variablen kombiniert. Zum Beispiel fir den Fall von zwei Variablen A und B mit zwei Ausprägungen entstehen die Variablenkombinationen AlB1, A1B2, A2B1 und A2B2, die den Untersuchungspersonen zur Beantwortung vorgelegt werden.
Der Beitrag entstand im Rahmen des am Lehrstuhl durchgeführten Forschungsprojektes „Berufseinmündung und beruflicher Verbleib von Sozialwissenschaftlern“.
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Anmerkungen
Vgl. Kreutz, H & F. Plank, 1987, Zweistufige varianzanalytische Auswertung quasi-experimenteller Fragen: ein Verfahren zur Abgrenzung homogener Teilpopulationen, in diesem Sammelband.
Ebenda, Kap. 2.
Diese Untersuchung wurde 1982 durchgeführt. Zur Beschreibung der Stichprobe siehe Kreutz, H, U. Fischer & P. Preisendörfer, 1983, Sozialer Status und Verantwortung in Beruf und Freizeit.
Natürlich ist auch eine andere Strukturierung der Situationen möglich, zum Beispiel mit den Variablen „Mehrverdienst des Ehemannes“, „Familieneinkommen”, „Einkommensverlust“ und „Anzahl der Kinder”
Zur Varianzanalyse unvollständiger Designs siehe beispielsweise Holm, K, 1984, ALMO - Ein Statistik Programm System, S. 371ff.
Vgl. Kreutz, H & F. Plank, a.a.O., und Boß, U., 1987, Design und Analyse quasi-experimenteller Fragesequenzen. Aspekte der varianzanalytischen Auswertung, in diesem Sammelband.
Vgl. Lazarsfeld P. F. & N W. Henry, 1968, Latent structure analysis.
Vgl. Rost J. & H. Sönnichen, 1982, Die Analyse latenter Klassen. Eine Programmbeschreibung, S. 34ff.
Ebenda, S. l lff.
Die Normierung ist wegen der Annahme IP(AV;/1) = 1.0 notwendig.
Die Annahme der lokalen Unabhängigkeit bedeutet, daß die Antwort auf eine Entscheidungssituation einer Person einer latenten Klasse von den Antworten in den anderen Situationen unabhängig ist.
Diese sind durch die notwendige Kürze dieses Beitrages und dessen Ziel, in die Anwendung der Analyse latenter Klassen und der Clusteranalyse einzuführen, bedingt.
Vgl. Rost, J. & H Sönnichen, a.a.O., S. 18ff.
Zu weiteren Möglichkeiten der Modelltestung siehe ebenda.
Kaufmann, H & H Pape, Clusteranalyse, in: Fahrmeir, L. & A. Hamerle, 1984, geben einen Überblick über Clusteranalyseverfahren.
Vgl. z.B. SPSS Inc. (Hg.), 1986, SPSS-X User’s Guide, S. 732ff.
Vgl. Gower, J. C., 1971, A general coefficient of similarity and some of its properties. Biometrics 27, S. 857ff.
Die Gewichtung der Variablen (Klassifikationsmerkmale) ist in der Literatur nicht unumstritten. Einen zusammenfassenden Überblick über diese Debatte gibt W. Sodeur, 1974, Empirische Verfahren zur Klassifikation, S. 42ff.
Der Algorithmus des „single-linkage“ ist z.B. in Kaufmann, H. & H Pape, a.a.O., beschrieben.
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Bacher, J. (1988). Auswertungsstrategien für unvollständige quasi-experimentelle Fragestellungen. In: Kreutz, H. (eds) Pragmatische Soziologie. Forschungen zur Soziologie und Sozialanthropologie, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01379-2_29
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