Integrierter Unterricht in den Naturwissenschaften

Zusammenfassung

Die Curriculumdiskussion der letzten Jahre konzentrierte sich in den naturwissenschaftlichen Fächern Physik, Chemie und Biologie vorwiegend auf die Auseinandersetzung mit dem Problem des überfachlichen bzw. — in der üblichen Terminologie — integrierten Unterrichts. In der ersten Phase dieser Diskussion diente eine Fülle von theoretischen Konzepten und curricularen Vorlagen aus den entsprechenden, rund ein Jahrzehnt vorher begonnenen amerikanischen und englischen Entwicklungen als Orientierungsrahmen.¹ Die zweite, konstruktive Phase fiel mit dem Aufbau der Gesamtschulen zusammen, die ihre curricularen Freiräume oft zur Erarbeitung von fachübergreifenden Unterrichtsmaterialien nutzten.² Mit zunehmender Etablierung der Gesamtschulen als „normale“ Schulen wurden ihre Möglichkeiten für innovative Unterrichtsentwürfe immer geringer; zugleich entstand ein gewisser Zwang, die erarbeiteten Materialien in einen begründeten Gesamtzusammenhang zu stellen, d.h. einen Lehrplan aufzustellen, in dem die integrierten Unterrichtseinheiten sich als legitimierten Teil eines für alle Jahrgangstufen geltenden Kanons von Zielen und Inhalten ausweisen. Die auf zwei Symposien des Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) vorgestellten theoretischen Konzepte und konkreten Lehrpläne³ kennzeichnen diese Phase.