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Part of the book series: Forschung ((FO ERZWISS,volume 88))

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Zusammenfassung

Die sozialwissenschaftliche biographische Forschung, im engeren Sinn teilweise auch als „biographische Methode“ bezeichnet, hat das Ziel, über Lebensgeschichten einen methodischen Zugang zum sozialen Leben zu finden, „der

  1. 1.

    möglichst umfassend ist,

  2. 2.

    auch die Eigenperspektive der handelnden Subjekte thematisiert,

  3. 3.

    die historische Dimension berücksichtigt.“20

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Referenzen

  1. Kohli, Martin: Wie es zur biographischen Methode kam und was daraus geworden ist. In: Zeitschrift für Soziologie, 10(1981)3, S. 273–293.

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  2. Fuchs, Werner: Biographische Forschung. Eine Einführung in Praxis und Methoden. Opladen: Westdeutscher Verl. 1984, S. 145.

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  3. Da diese für die Forschung schwer zugänglich sind, wurden sie allerdings teilweise erst für den jeweiligen Untersuchungszweck produziert.

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  4. Dabei handelt es sich fast ausschließlich urn Varianten des qualitativen Interviews, die sich je nach dem Maß der Vorgaben Lund Strukturierung durch den Interviewer zwischen dem relativ gebundenen Leitfaden-Interview Lund dem weitgehend offenen narrativen Interview einordnen lassen. Wenn auch verschiedentlich fßr eine produktive Auseinandersetzung mit qualitativen wie quantitativen Verfahren (z. B. Fuchs 1984, S. 134) und eine stärkere Annäherung der Vertreter beider Richtungen (Voges 1987, S. 19) plädiert wird, bedient die Biographieforschung sich — im Gegensatz zur quantitativ ausgerichteten Lebenslaufforschung — doch immer noch iiberwiegend qualitativer Vorgehensweisen.

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  5. Fuchs, Werner: Möglichkeiten der biographischen Methode. In: Niethammer, L. (Hrsg.): Lebenserfahrung und kollektives Gedächtnis. Die Praxis der Oral History. Frankfurt/M.: Syndikat 1980, S. 338.

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  6. Auernheimer, Georg: Kategorien zur Interpretation von autobiographischen Dokumenten. In: Heinze, Th. (Hrsg.): Hermeneutisch lebensgeschichtliche Forschung, Bd.1: Theoretische und methodologische Konzepte. Hagen: Fernuniversität 1990, S. 62. 26 Kohli, Martin (Hrsg.): Soziologie des Lebenslaufs. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1978, S.

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  7. Fuchs (1984, S. 231) übt allerdings grundsätzliche Kritik an der Annahme einer dauerhaften Identität, die er für eine Fiktion hält. Darüber hinaus gibt er zu bedenken, daß nicht alle Menschen gewohnt seien, ihre in unterschiedlichen Lebensbereichen gewonnenen Erfahrungen auf eine eindeutige Identität hin integriert zu präsentieren. 27 Es wird von ihm und anderen Autoren für die Erfassung subjektiv erlebter singulärer Ereignisse und Ereignisketten im Rahmen von Untersuchungen zur Analyse von biographischen Strukturen oder von Statuspassagen, in Interaktionsfeldstudien oder als narratives Experteninterview eingesetzt. An einem Projekt zur Erforschung von kommunalen Machtstrukturen demonstriert Schütze exemplarisch die Erhebungstechnik bei narrativen Interviews und gibt Hinweise zur Auswertung des so gewonnenen Materials. Schütze, Fritz: Die Technik des narrativen Interviews in Interaktionsfeldstudien — dargestellt an einem Projekt zur Erforschung von kommunalen Machtstrukturen. Arbeitsberichte und Forschungsmaterialien der Universität Bielefeld, (2.Aufl.) Ms. 1978; Schütze, Fritz: Biographieforschung und narrative Interviews. In: Neue Praxis 13(1983)3, S. 283–293; Schütze, Fritz: Das narrative Interview in Interaktionsfeldstudien I. Hagen: Fernuniversität, 1987.

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  8. Bude, Heinz: Der Fall und die Theorie. In: Gruppendynamik 19(1988)4, S. 328 ff.

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  10. Es handelt sich dabei um: 1. „Die Relevanzannahme. Es wird vorausgesetzt, daß in der Stegreiferzählung in ‚analoger‘ Form widerspiegelnd zum Ausdruck kommt, was sich im Leben des Interviewten ereignet und zu dessen Relevanzsystem aufgeschichtet hat.“ 2. „Die Homologieannahme. Es werden zwei Ordnungsstrukturen angenommen, „nämlich zum einen eine langfristige Prozeßstruktur projektierter Identität(en) im Lebenslauf, und zum anderen eine (oder mehrere) kurzfristige, die die situationalen Selbstdarstellungen prägen und ihrerseits auf einen vorherrschenden langfristigen Lebensentwurf festgelegt sind.“ 3. „Die Dokumentationsannahme“. Aufgrund der „Annahme einer Disparität von Wortäußerung und Bedeutung, Verhalten und Account, ... in der Ethnomethodologie als Indexikalität bekannt“, ist ein spezielles Auslegungsverfahren notwendig, um ein erzähltes Ereignis als ‚Dokument‘ einem Strukturzusammenhang, z. B. einer Gesamtbiographie, zuzuordnen. Eine solche Zuordnung soll „die Hypothesenbildung, aus dem Text des narrativen Interviews herauswachsend, ... leisten können“. 4. „Die Intersubjektivitätsannahme“. Schütze setzt eine phänomenologisch begründete „vor aller Erfahrung gegebene ‚universale apriorische Interaktionslogik“` voraus, die sicherstellt, daß bei der Interpretation der Erzähltexte nicht zufällige, sondern relevante Strukturen erkannt und gedeutet werden. Gerhardt 1985, S. 235 f.

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  11. Hopf, Christel: Die Pseudo-Exploration. Überlegungen zur Technik qualitativer Interviews in der Sozialforschung. In: Zeitschrift für Soziologie 7(1978)2, S. 108.

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  12. So z. B. Lüders/Reichertz skeptisch: „Die Erkenntnis gelingt dem Hermeneuten mithilfe des abduktiven Schlusses (Peirce), der stark mit der Intuition verwandt ist und keinesfalls die Überzeugungskraft des induktiven oder deduktiven Schlusses besitzt.“ Lüders, Christian; Reichertz, Jo: Wissenschaftliche Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bemerkungen zur Entwicklung qualitativer Sozialforschung. In: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 9(1986)12, S. 95. Dagegen Bude, ebenfalls unter Bezug auf Peirce: Eine „theoretisch interessante Einsicht (stellt) sich nur dann (ein), wenn der Interpret sich traut, den Boden verläßlicher Methoden zu verlassen und ins Freie zu treten.“ Bude 1988, S. 101 ff.

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  13. Hopf (Die Pseudo-Exploration) 1978, S. 101 ff.; Mühlfeld, Klaus u. a.: Auswertungsprobleme offener Interviews. In: Soziale Welt 32 (1981)3, S. 325–352; Herbert, Uli: Erinnerung in Fertigteilen. In: Literatur und Erfahrung 10(1982), S. 37; Südmersen, Ilse: Hilfe, ich ersticke in Texten! Eine Anleitung zur Aufarbeitung narrativer Interviews. In: Neue Praxis 13(1983)3, S. 298 ff.; Fuchs, Werner: Biographische Forschung. Opladen: Westdeutscher Verl., 1984; S. 276 ff.; Bude (Der Sozialforscher) 1985, S. 332 ff.; Gerhardt (Erzähldaten) 1985, S. 252; Wiedemann, Peter M.: Erzählte Wirklichkeit. Zur Theorie und Auswertung narrativer Interviews. Weinheim, München: Psychologie-Verl.-Union, Beltz 1986, S. 97; Rosenthal (Von Leben und Sinnwelt) 1987, S. 120 ff.; Bahrdt, Hans-Paul: Autobiographische Methoden, Lebensverlaufforschung und Soziologie. In: Voges, W. (Hrsg.): Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung. Opladen: Leske u. Budrich 1987, S. 84; Baacke, Dieter: Zum Problem „Lebensweltverstehen“. Zu Theorie und Praxis qualitativnarrativer Interiews. In: Heinze, Th. 1990, S. 30 ff.; Danz, Gisela (Berufsbiographien) 1990, S. 178 ff.; Windolf, Paul: Probleme der Erhebung und Auswertung sozialwissenschaftlicher Daten. In: Heine, Th. 1990, S. 203 ff.; Zinnecker, Jürgen: Einige forschungsstrategische Überlegungen zum Typus hermeneutisch-lebensgeschichtlicher Untersuchungen. In: Heinze, Th. 1990, S. 137; Rosenthal, Gabriele: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt/M., New York: Campus 1995, S. 62, S. 150–160.

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  14. Ähnlich sehen Lüders/Reichertz als zentrale Gefahren für die gesamte qualitative Sozialforschung: 1. Das Problem der Beliebigkeit in bezug auf Validität und Reliabilität. Sie lehnen es ab, die Kriterien der „harten“ Sozialforschung auch auf die qualitative anzuwenden, fordern aber, einen Weg zu suchen, „wie Analysen von Rezipienten nachvollzogen und überprüft werden können.“ 2. Das Problem der Generalisierbarkeit durch die Lücke zwischen Fallanalysen und allgemeinen Aussagen. 3. Das Problem der Ökonomisierung des Prozesses der Datenanalyse. 4. Das Problem der Darstellbarkeit. Der Akt des Interpretierens ist nicht in einem Text abbildbar und damit schwierig nachzuvollziehen und zu überprüfen. 5. Das Problem des Selbst- und Wissenschaftsverständnisses, das für sie in den unterschiedlichen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Konzepten liegt. Lüders/ Reichertz 1986, S. 87, S. 96 f.

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  15. Auf Einwände gegen diese Vorschläge bzw. damit verbundene Probleme wird im Zusammenhang mit der Beschreibung des methodischen Vorgehens bei der vorliegenden Untersuchung näher eingegangen.

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  16. Dies geschah zunächst direkt nach Beendigung jedes Interviews, sodann mehrfach bei der Bearbeitung des Interviewtextes. 37 Zur Rechtfertigung eines solchen Vorgehens s. Kap. 4.2.1.1.

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Strien, R. (2000). Das narrative Interview in der biographischen Forschung. In: Mädchenerziehung und -sozialisation in der Zeit des Nationalsozialismus und ihre lebensgeschichtliche Bedeutung. Forschung Erziehungswissenschaft, vol 88. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01372-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01372-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2716-0

  • Online ISBN: 978-3-663-01372-3

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