Zusammenfassung
Im bisherigen Verlauf der Untersuchung wurde aufgezeigt, unter welchen Umständen sich überhaupt Gelegenheiten für eine erfolgreiche Umsetzung virtueller Unternehmensstrukturen bieten und welche externen Faktoren Auswirkungen auf das Virtualisierungspotential kleiner und mittlerer Unternehmen haben. Selbst unter den bestmöglichen Umständen wird jedoch nicht jedes beliebige Unternehmen in der Lage sein, die Chancen virtueller Organisationen für sich nutzbar zu machen. Hierzu bedarf es bestimmter innerbetrieblicher Voraussetzungen. Die Untersuchung dieser „Erfolgsfaktoren“ ist Gegenstand des vorliegenden Abschnitts.
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Darüber hinaus bedarf es zur effizienten Kombination dieser Erfolgsfaktoren noch eines speziellen Projektmanagements. Man vergleiche hierzu Abschnitt A.M.
Diese seien hier noch einmal kurz zusammengefaßt: 1. Möglichkeit der Mitwirkung an komplexen Aufträgen auch für kleinere Unternehmen. 2. Realisierung sich kurzfristig bietender Marktchancen. 3. Realisierung eines höheren Kundennutzens durch eine umfassende Kombination von Kernkompetenzen. 4. Möglicher Know-how- und Kulturtransfer aus der virtuellen Organisation in das reale Unternehmen und dadurch beschleunigte Lernprozesse.
Zu diesen weichen Faktoren zählen der zwischenmenschliche Umgang, ein offenes und vertrauensvolles Gesprächsklima sowie großzügige Freiheitsgrade für eigenständige Entscheidungen.
Beispielsweise betrachten FIETEN/FRIEDRICH/LAGEMANN (1997) nur Unternehmen der Investitionsgüterindustrie und Zulieferer. BELZER (1993) nur Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes aus Nordrhein-Westfalen und KAUFMANN/KOKALJ/MAYSTROBL (1990) konzentrieren sich auf grenzüberschreitende Kooperationen.
In einer vom IfM Bonn und der wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) Ende 1997 durchgeführten Unternehmensbefragung im verarbeitenden Gewerbe in Rheinland-Pfalz wurden auch einige Aspekte zum virtuellen Unternehmen abgefragt. Es handelte sich dabei um eine repräsentative Befragung von Unternehmen mit 20 bis 500 Beschäftigten. 220 Fälle gingen in die Auswertung ein. Zwar können die Ergebnisse dieser Befragung aufgrund der regionalen und sektoralen Begrenzung nicht ohne weiteres auf die Gesamtheit aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland übertragen werden. Sie vermitteln aber dennoch einige interessante Einblicke im Hinblick auf die aufgeworfene Fragestellung.
Man vergleiche hierzu auch Abschnitt B.II.
Auch die erwähnte Befragung des IfM Bonn und der WHU weist einen — wenn auch statistisch nur schwach signifikanten — Zusammenhang zwischen der Reputation eines Unternehmens und dessen Status hinsichtlich der virtuellen Unternehmensorganisation aus.
Auch wenn eine solche Zertifizierung eher als ein Akt des “Signaling” anzusehen ist.
25,0 % der mittelständischen, aber nur 17,4 % der großen Unternehmen bezeichnen sich selbst als lernende Organisation.
Diese weist einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein einer systematischen Informationsverarbeitung und moderner luK-Technologien (dieser Zusammenhang ist allerdings nur schwach signifikant) in einem Unternehmen und dessen Status hinsichtlich der virtuellen Unternehmensorganisation aus.
Siehe hierzu beispielsweise die Untersuchung der Nutzung neuer luK-Technologien durch kleine und mittlere Unternehmen in BLETTNER/REINEMANN (1998, S. 7 ff.).
Dieser Wert ist allerdings nur bedingt aussagefähig, da nur Unternehmen des Kammerbezirks Frankfurt betrachtet wurden.
Allerdings sind die zuvor genannten Untersuchungen nicht ohne weiteres vergleichbar, da sie sich auf unterschiedliche Grundgesamtheiten beziehen. Der wachsende Anteil internetnutzender Mittelständler dürfte jedoch unstrittig sein.
Ergebnis einer Befragung des verarbeitenden Gewerbes in Rheinland-Pfalz durch das IfM Bonn und die WHU.
So zeichnen sich beispielsweise dynamisch wachsende Unternehmen durch eine überdurchschnittlich hohe Kooperationsbereitschaft aus (SCHILLER 1996, S. 249). Auch die Bereitschaft zur Nutzung moderner Informationstechnologie führt nach DOLMETSCH (1998) zu einer erhöhten Unternehmensproduktivität.
Hier wird auch der steigende Wettbewerbsdruck, der die Unternehmen verstärkt zur Realisierung vorhandener Produktivitätsreserven zwingt, einen entsprechenden Einfluß ausüben.
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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Wolter, HJ., Wolff, K., Freund, W. (1998). Anforderungen an die Organisation und das Management der beteiligten „realen“ Unternehmen. In: Das virtuelle Unternehmen. Schriften zur Mittelstandsforschung, vol 80. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01348-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01348-8_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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