Zusammenfassung
Die Realität in den deutschen Kommunalverwaltungen ist, wie bereits ausführlich beschrieben, geprägt von einer starken Administration. Zielsetzungen und die Festlegung von Prioritäten werden von der Verwaltung vorbereitet und maßgeblich beeinflusst. Ebenso werden politische Innovationen meistens von der Verwaltungsspitze angeregt.533 Die entscheidenden Weichenstellungen fallen somit überwiegend im „vorparlamentarischen“ Raum. Begünstigt wird diese Konstellation bisher durch ein Netzwerk von zentralen Akteuren auf Seiten der Verwaltung wie der Politik. Die Verwaltung wurde immer mehr zur entscheidenden Instanz auch im politischen Prozess.534 Der Rat mutierte dagegen zum Beratungsgremium oder sogar zum Akklamationsorgan für die Initiativen der Verwaltung.535 Man spricht deshalb oftmals von einer „exekutiven Führerschaft“ im Bereich der Kommunalverwaltung mit der Gefahr einer Entpolitisierung lokaler Politik.536 Damit soll jedoch nicht gesagt sein, dass die so beschriebene reale Machtverteilung in jeder Stadt gleich intensiv ausgeprägt ist. Maßgeblich für die Ausgestaltung der jeweiligen Entscheidungsstruktur sind lokale Besonderheiten der politischen Kultur und hier insbesondere die jeweilige Rolle der Fraktionen.537
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Literatur
Kaase 1996, S. 521–527 (521) Definition Partizipation: „Alle Tätigkeiten, die Burger freiwillig mit dem Ziel unternehmen, Entscheidungen auf den verschiedenen Ebenen des Politischen Systems zu beeinflussen“.
Direktorium, Presse-und Informationsamt der Landeshauptstadt München 1997, S. 118
Direktorium, Presse-und Informationsamt der Landeshauptstadt München 1997, S. 118
Direktorium, Presse-und Informationsamt der Landeshauptstadt München 1997, S. 103
Direktorium, Presse-und Informationsamt der Landeshauptstadt München 1997, S. 103
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Weiß, K. (2002). Neues Steuerungsmodell — Chance für die Kommunalpolitik. In: Das Neue Steuerungsmodell — Chance für die Kommunalpolitik?. Städte und Regionen in Europa, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01308-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01308-2_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3390-1
Online ISBN: 978-3-663-01308-2
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