Zusammenfassung
In der wissenschaftlichen Diskussion der letzten Jahre hat sich «Sozialisation» als ein weitgefaßter interdisziplinärer Begriff in Theorie und Forschung durchgesetzt. Er hat sich als ein Oberbegriff für eine ganze Reihe von Einzelaspekten des Prozesses der «zweiten, soziokulturellen Geburt» des Menschen etabliert, die bisher jeder für sich mit diesem Begriff belegt wurden. Ich will hier Sozialisation im Anschluß an einen Vorschlag von Geulen (1973) ganz allgemein als den Prozeß der Persönlichkeitsgenese in Abhängigkeit von der sozialen Umwelt verstehen, einer Umwelt, die ihrerseits historisch-gesellschaftlich vermittelt ist. Diese Definition verhindert Beschränkungen des Sozialisationsbegriffs, etwa solche auf bestimmte psythologische Mechanismen (wie Lernen und Identifikation), in bezug auf bestimmte Altersstufen (wie die Jugendzeit), auf bestimmte Instanzen der Sozialisation (wie die Familie) oder auf bestimmte qualitativ-strukturelle Aspekte (wie Erziehung als Summe der intendierten und bewußt geplanten Entwicklungsimpulse).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1975 Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
About this chapter
Cite this chapter
Hurrelmann, K. (1975). Theoretische Ansätze der Sozialisations- und Bildungsforschung. In: Erziehungssystem und Gesellschaft. Rororo Studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01255-9_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01255-9_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-22070-3
Online ISBN: 978-3-663-01255-9
eBook Packages: Springer Book Archive