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Zusammenhänge zwischen rechter Gewalt, Einstellungen in der Bevölkerung sowie der Verantwortung von Öffentlichkeit und Politik

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Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt

Zusammenfassung

Ergebnisse einer (von der Mannheimer „Forschungsgruppe Wahlen“) durchgeführten Umfrage zur Fremdenfeindlichkeit zeigten schon 1992, dass Vorbehalte gegenüber Ausländern und Asylsuchenden in Ostdeutschland vergleichsweise hoch sind: 34,3 Prozent der Befragten im Osten (und 15,3 Prozent im Westen) der Bundesrepublik lehnten Ausländer ab.1 Interessanterweise erreichte die negative Einstellung bei allen Altersgruppen über 30 Prozent, mit Ausnahme der 35- bis 49-Jährigen, die knapp darunter blieben. Im Westen wächst der Anteil derer, die Ausländer ablehnen, mit dem Alter und erreicht bei den über 70-Jährigen mehr als 20 Prozent, im Osten dagegen 37 Prozent. Es spricht vieles dafür, dass die dramatische Umbruchsituation 1989/90 Ausmaß und Intensität der Ablehnung verstärkt hat und beide auch eine Folge der Einheit sind. Die Gründe der Ablehnung dürften aber nicht nur sozial motiviert sein, sondern auch — so unsere Vermutung — auf ethnozentrische und deutschnationale Mentalitäten zurückgehen. Dem entspricht auch, dass bestimmte Ausländergruppen im Osten mit besonders hohen Antipathiewerten belegt werden: Russen, Jugoslawen, Afrikaner, Chinesen, Vietnamesen, Türken und Araber.2

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Christoph Butterwegge Georg Lohmann

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© 2001 Leske + Budrich, Opladen

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Funke, H. (2001). Zusammenhänge zwischen rechter Gewalt, Einstellungen in der Bevölkerung sowie der Verantwortung von Öffentlichkeit und Politik. In: Butterwegge, C., Lohmann, G. (eds) Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01243-6_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01243-6_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3222-5

  • Online ISBN: 978-3-663-01243-6

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