Zusammenfassung
Man muß wohl Abschied nehmen von der Idee einer sich selbst als überzeitlich verstehenden totalisierenden Vernunft, die im Rahmen „einer biologischen oder kulturellen Entität“ (Lenk 1988, S. 194) den Anspruch auf Universalität erhebt. Vernunft, so Lenk, scheint immer schon auf einer normativ vorausgesetzten „Anerkennung von Normen der Repräsentativität zu beruhen, handle es sich dabei um ideale Postulate der Partnerachtung oder der Allgemeingültigkeit. Diese Normen werden entworfen, sind nicht gegeben — und sie sind auch nicht in der faktischen Gesprächssituation oder in einer transzendentallinguistischen Konstitution oder in formalen Dialogregeln vollständig zu begründen oder auszuschöpfen. Kommunikativität an sich ist oder begründet noch nicht Repräsentativität. Insofern greift ein enggeführtes Diskursmodell der Vernunft zu kurz“ (Lenk 1988, S. 195). Denn gerade die Infragestellung, die Vorstellung von der Vernunft als „idealem Konstrukt“ sowie die Rede von der Situativität der Vernunft sind gleichsam eine Variation dessen, das sich nicht mehr umstandslos im einheitsperspektivisch überzeitlichen Namen von etwas (etwa der Unversalität der Vernunft) sprechen läßt.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Ferchhoff, W., Neubauer, G. (1997). Zum Verhältnis von Moderne und (Post)Moderne: Übergänge und Grenzüberschreitungen. In: Patchwork-Jugend. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01231-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01231-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1349-1
Online ISBN: 978-3-663-01231-3
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