Zusammenfassung
”Der Zustand der natürlichen Umwelt ist mehr als besorgniserregend, er ist unter vielerlei Aspekten katastrophenträchtig. Zum Waldsterben treten das Sterben der Oberflächengewässer (Meere, Seen, Flüsse), die Verschmutzung und Vergiftung des Grundwassers sowie die Anfänge eines großflächigen Bodensterbens. Die drohenden Gefahren einer weltweiten Klimaverschlechterung (Treibhauseffekt, Schaden der stratosphärischen Ozonschicht) überhöhen diese Punkte noch. Die gesamte terrestrische Ökosphäre, die Atmo, Hydro- und Litosphäre, insbesondere aber die Biosphäre in ihnen, zeigen sich zunehmend im Stande des Verfalls.” [Seidel 1991: 173]
Es spricht durchaus viel dafür, daß vor unseren Augen ein biosphärischer Makroprozeß von unaufhaltsamer Wucht schicksalhaft abläuft: Die evolutionsökologisch entgleiste Spezies Mensch verzehrt und zerstört ihren Lebensraum, vernichtet dabei viele andere tierische und pflanzliche Lebensformen und schließlich sich selbst. Es ist aber die Pflicht einer jeden Disziplin, und damit auch der Betriebswirtschaftslehre, sich dieser Prognose nach Kräften entgegenzustemmen, um sie zu einer sich selbst zerstörenden Prognose zu machen.
Eberhard Seidel
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Literatur
Der Begriff “Technologie” wird hier nicht im ingenieurtechnischen Sinne (“mechanische Technologie”; “chemische Technologie”), sondern im wirtschaftswissenschaftlichen Sinne zur Kennzeichnung von Gestaltungsaussagen gebraucht. In diesem Begriffsverständnis stellen Technologien sozial- bzw. wirtschaftswissenschaftliche Aussagen dar, welche der Gestaltung von Unternehmen dienen. Durch eine Transformation wissenschaftlicher Erkenntnisse soll ”... ein blindes Herumtasten und -probieren vermieden und statt dessen ein Handeln ermöglicht werden, das auf einer Antizipation (gedanklichen Vorwegnahme) der Handlungsfolgen und ihrer Beurteilung im Hinblick auf bestimmte Zwecke basiert. Gestaltungsaussagen ... sollen planvolles Handeln zur Lösung realer Probleme ermöglichen.“ [Kieser / Kubicek 1978: 60]
Seidel / Menn [ 1988: 65 ff.] unterscheiden vier grundsätzliche Möglichkeiten, welche der Betriebswirtschaftslehre als Antworten auf die ökologische Herausforderung zur Verfügung stehen, und zwar die Negierung und fachliche Ausgrenzung ökologischer Aspekte. die Untersuchung ökologischer Aspekte als externe Bedingung des betrieblichen Wirtschaftens unter Verweigerung jeglicher Beratungsfunktion. die reaktive Integration ökologischer Aspekte im Rahmen der Beratungsfunktion sowie.
Seidel / Menn [ 1988: 67] unterscheiden zwischen einer stationären und einer evolutionären Ausrichtung der Betriebswirtschaftslehre, je nachdem, ob sie ”... vornehmlich auf gegebene Zustände oder mögliche Entwicklungen ihres Erkenntnisgegenstandes abhebt ...”, und zwischen einer anpassenden und einer konzipierenden Haltung, je nachdem ”... ob sie der Realität reagierend folgt oder ihr aktiv vorangeht (...)”.
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Stöckl, W. (1996). Einführung. In: Ökologieorientierte Führung multinationaler Unternehmen in Entwicklungsländern. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01201-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01201-6_1
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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