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Zusammenfassung

Die wissenschaftliche Untersuchung eines Organisationstyps, als dessen herausragendes Merkmal die besondere Bedeutung des Wissens in den Operationen dieser Organisationen angenommen wird, hat in der zurückliegenden Dekade eine mächtige Konjunktur erfahren. Die hier anschließende Idee der Wissensarbeit zielt neben den gesellschaftlichen Leistungsbezügen (Forschungsperspektive I) darauf ab, sowohl einen besonderen Arbeitsinhalt als auch eine besondere Organisationsform von Arbeit zu kennzeichnen (Forschungsperspektive II). Die wissenschaftliche Debatte um »knowledge companies« und »intelligente Organisationen« hatte zunächst in den späten 80er Jahren in Schweden begonnen (Eliasson: 1990), sich dann aber rasch auf die US-amerikanische und auch japanische Organisationsforschung ausgeweitet und so eine weltweite Dynamisierung erfahren (Leonard-Barton: 1995, Quinn. 1992, Nonaka und Takeuchi: 1995). Wechselseitig wurden theoretische Übertragungen von der Makroebene und der Mesoebene der Gesellschaft vorgenommen und, z. B. den organisationalen Befunden entsprechend, Annahmen fir die Gesellschaft als solche formuliert, die auf eine Zunahme der »knowledge-intensity« täglichen Handelns abstellten. „Modem society was, until recently, conceived primarily in terms of property and labor. (...) While these features have not disappeared, a new principle, »knowledge«, has been added that, to an extend, challenges as well as transforms property and labor as the constitutive mechanisms of society“ (Stehr: 1992, S. 5). Es wurden eine Reihe ethnographisch orientierter Organisationsstudien durchgeführt, die die These zu plausibilisieren suchten, daß die Moderne mit der Genese neuartiger Organisationen zusammenfällt, die fast gänzlich mit der Produktion von Wissen mit Hilfe von Wissen befaßt sind (siehe etwa Starbucks Studie über eine internationale Anwaltskanzlei von 1993). Schließlich ergaben sich auch auf der Selbstbeschreibungsebene bestimmter Organisationen vom Bezug auf Wissen geprägte Veränderungen. Allerdings läßt sich die Grenze zwischen glaubwürdiger Selbsteinschätzung und PR-orientierter Fiktion bei Organisationen, die sich selbst als wissensbasiert, wissensintensiv usw. beschreiben, nur schlecht markieren, weil der Hinweis auf Wissen gerade auch akquisitorischen Bemühungen geschuldet ist.

Unsere Sylvesterbilanz darf nicht vergessen, auch alle diejenigen Dinge in Rechnung zu stellen, die uns im abgelaufenen Jahr ebenso hätten mißlingen können. Das Erreichte wird erst vor dem Hintergrund des Gefährdeten richtig bewertet.

Sigmund Graff

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Vopel, O. (1999). Organisiertes Erwarten. In: Wissensmanagement im Investment Banking. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01196-5_3

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