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Zu einigen Unterschieden von dokumentarischer Methode und objektiver Hermeneutik

  • Chapter
Rekonstruktive Sozialforschung
  • 2553 Accesses

Zusammenfassung

Der soeben diskutierte Umgang mit der Reflexion auf die eigenen Verfahrensweisen verweist bereits auf einen Unterschied zwischen den hermeneutischen Verfahren einerseits und den phänomenologisch und wissenssoziologisch fundierten andererseits. Um zu zentralen Unterschieden vorzudringen, müssen wir uns jedoch den methodisch-theoretischen, den methodologischen Ausgangspositionen zuwenden.

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Anmerkungen

  1. Dort, wo in die Untersuchungen der objektiven Hermeneutik eine komparative Analyse auf der Grundlage empirischer Vergleichshorizonte miteinbezogen wird, wie in den Arbeiten von Hildenbrand (vor allem: 1987), setzt diese erst dann ein, nachdem die fallspezifische Besonderheit in der dargelegten Weise bereits herausgearbeitet worden ist. Die komparative Analyse hat den Stellenwert einer „Kumulation von Einzelfallrekonstruktionen“ (Hildenbrand 1987, S. 160).

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  2. Der Sache selbst zu folgen“ würde im Sinne einer Verfahrensweise, die strikt auf den Erfahrungen derjenigen basiert, die Gegenstand der Forschung sind, im Falle der Analyse individueller Identitätsformationen bedeuten, jene Vergleichs-oder Gegenhorizonte herauszuarbeiten, die für das Erleben des einzelnen selbst konstitutiv sind.

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  3. Exemplarisch habe ich dies u. a. dort getan, wo ich die im Forschungsprojekt gewonnenen Einblicke in die Generationsgestalt (der „authentischen“ Generation) im Zusammenhang der (theoretischen und empirischen) Ergebnisse anderer jugendsoziologischer Untersuchungen diskutiert habe. (Vgl. dazu Teil C.: „Authentische und verunsicherte Generation: Zwei aufeinanderfolgende Generationsgestalten”; in: Mangold/Bohnsack 1988 ).

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  4. Hier setzt auch die Kritik von Reichertz (1988) an: „Die Welt des Handelnden zerfällt für Oevermann mithin in eine Binnen-und Außenperspektive“ (S. 219). Wobei Reichertz dagegenhält, daß in der Tradition der auf Weber zurückgehenden Verstehenden Soziologie das subjektiv-sinnhafte Handeln den Ausgangspunkt bzw. den übergreifenden Rahmen der soziologischen Interpretation zu bilden hat: „Auf dieses Handeln wirkt das Äußere — die Natur, die Sozialität nicht direkt ein, sondern das Außen wird von der Deutung des Handelnden gebrochen. Es besitzt nur dann Kraft und manchmal auch Macht über den Handelnden, wenn es durch ihn und damit für ihn Bedeutung erhalten hat” (ebd.). Reichertz wirft damit die Frage auf, ob mit dieser Marginalisierung der Ebene subjektiv-sinnhafter Erfahrungsbildung die objektive Hermeneutik nicht aus den Prämissen einer Verstehenden Soziologie ausbricht, also deren Boden verläßt. Eine Lösung des Problems, wie sie darin besteht, daß zwar die Reduktion auf ein subjektivintentionales Handlungsmodell überwunden, dennoch aber der Deutungs-, Wissens-und Erfahrungsorientiertheit des Handelns Rechnung getragen wird, vermag Reichertz nicht anzubieten.

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  5. Bourdieu ( 1976, S. 207) zufolge kann auf die Frage nach der Art der „Ignoranz“ dem eigenen Habitus gegenüber „selbstredend nicht derart geantwortet werden, daß man, nach der Maxime ‘Alles oder Nichts’ verfahrend, ein vollkommen transparentes Bewußtsein einem gänzlich opaken Unbewußten, oder einer stetigen Präsenz des Bewußtseins dessen nicht minder stetige Absenz gegenüberstellt”.

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Bohnsack, R. (1999). Zu einigen Unterschieden von dokumentarischer Methode und objektiver Hermeneutik. In: Rekonstruktive Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01190-3_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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  • Online ISBN: 978-3-663-01190-3

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