Politische Repräsentation in einer Autokratie: Die Trujillo-Diktatur in der Dominikanischen Republik, 1930–1961

Zusammenfassung

Eine Bewertung politischer Vorgänge in einem diktatorisch regierten Staat ausgehend von der Wirkungsweise der politischen Institutionen vorzunehmen, erscheint problematisch, da dieser Bereich für die tatsächlichen Bedingungen politischer Repräsentation und Partizipation in autoritären Regimen nie die überragende Bedeutung hat, die ihm idealerweise in repräsentativen demokratischen Systemen zukommt. Für das Trujillato, die Herrschaft Rafael Trujillos in der Dominikanischen Republik (1930–1961), trifft diese Feststellung in besonderem Maße zu, zeichnete sich dieses Regime doch durch eine Reihe von Besonderheiten aus, die es aus der Vielzahl zeitgenössischer lateinamerikanischer Diktaturen herausheben. Der Versuch eieiiner eschreibschreibung der poitischen Pragung eses trujillistischen Staates steht deshalb am Beginn dieser Untersuchung, die ja — im Kontext des vorliegenden Bandes — in erster Linie auf eine Erfassung der Formen politischer Organisation und der Mechanismen politischer Repräsentation abzielt. An diesen historisch-deskriptiven Teil schließt sich eine Untersuchung der politischen Institutionen des Trujillismo ¹ an, wobei insbesondere Wahlen und das Parteiensystem im Vordergrund stehen. Eine abschließende Interpretation soll den Stellenwert dieser und der übrigen Bereiche der normativ verfaßten Politik für die realen Bedingungen der Machtausübung des Diktators herausarbeiten.