Zusammenfassung
Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Analyse einiger soziodemographischer Korrelate der im letzten Kapitel vorgestellten Dimensionen christlicher Religosität. Bei den betrachteten soziodemographischen Merkmalen handelt es sich um das Geschlecht, das Alter, die Bildung und die Konfession der Befragten. Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei schon hier betont, daß es nicht unser Ziel ist, eine Erklärung fir das unterschiedliche Ausmaß an christlicher Religiosität zwischen den betrachteten Gruppen zu liefern. Es soll lediglich deskriptiv der Frage nachgegangen werden, welche Personengruppen sich als eher religiös und welche sich als weniger religiös beschreiben lassen. Da dies hinsichtlich unterschiedlicher Dimensionen der christlichen Religiosität geschieht, die in dieser Form bisher nicht verwendet wurden, legen wir dabei besonderen Wert auf den Vergleich unserer Ergebnisse mit bisher allgemein akzeptierten Korrelaten der Religiosität. Wie sich zeigen wird, kommen wir dabei zu einigen interessanten Ergebnissen, die uns berichtenswert erscheinen. Der Abschluß dieses Kapitels wird durch eine kurze Analyse zum Verhältnis von christlicher Religiosität und Kirchlichkeit gebildet.
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Referenzen
Ob sich dieses Ergebnis aus der größeren Anzahl der Kirchenaustritte von Männern einerseits und dem stärkeren Vorkommen dieser Austritte unter Protestanten andererseits erklären läßt, kann aufgrund der vorliegenden Daten nicht geklärt werden.
Im Vergleich dazu, schätzen die konfessionslosen Kirchgänger entsprechend ihrer faktischen Kirchgangshäufigkeit sich subjektiv bei 1,6 ein.
Sowohl in einer Studie mit Daten aus der Schweiz (Voll 1993: 237f.) als auch in einer Arbeit, die australische Daten verwendet (de Vaus und McAllister 1987), verschwindet der Geschlechtsunterschied in bezug auf Religiosität weitgehend, sobald nur nach der Berufstätigkeit kontrolliert wird. Wie in vielen Fällen, in denen es um Religiosität geht, scheint dies fur die Vereinigten Staaten allerdings nicht zuzutreffen (de Vaus 1984; zit. nach de Vaus und McAllister 1987: 480).
In Untersuchungen, in denen Personen unter 18 Jahre in die Untersuchung eingeschlossen werden, zeigt sich ein Uförmiger Zusammenhang zwischen dem Alter und der Religiosität, nach dem die ganz jungen zunächst religiöser sind und erst mit der Lösung vom Elternhaus diese Religiosität verlieren (Feige 1988: 166; Fuchs 1985: 269).
“Our theory leads to the deduction that people will prefer rewards over compensators and that they will seek the former when ever possible.” (Stark und Bainbridge 1985: 11)
Eine Ausnahme bildet jeweils das religiöse Wissen.
Auch andere Arbeiten zeigen, daß die Beziehung zwischen Geschlecht und Religiosität nicht stark ausgeprägt ist bzw. gar nicht vorhanden ist. So etwa Voll (1993: 237f.) für die Schweiz und Felling, Peters und Schreuder (1987: 79) für die Bundesrepublik und die Niederlande. Letztere kommen zu folgendem Schluß: “Durch das von uns gesammelte Material über Glauben und Kirchlichkeit wird die These, in der modernen Gesellschaft sei vorzugsweise die Frau die Stütze von Religion und Kirche, nicht legitimiert.”
Die Dimension des religiösen Wissens stellt wiederum eine Ausnahme dar. Die 35 bis 49jährigen wissen am meisten, die 18 bis 34jährigen am wenigsten.
Eine Diskussion weiterer Indikatoren nichtchristlicher Religiosität findet sich bei Terwey (1994: 119ff.).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Kecskes, R., Wolf, C. (1996). Determinanten christlicher Religiosität. In: Konfession, Religion und soziale Netzwerke. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01168-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01168-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01169-9
Online ISBN: 978-3-663-01168-2
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