Zusammenfassung
Sie bitten mich um eine Selbstdarstellung in meiner Rolle als Kommunikationswissenschaftler. Da ich mich selber als Germanisten sehe, kann ich höchstens versuchen, brieflich zu skizzieren, wie ich an einen Punkt gelangt bin, an dem mich Kollegen wie Sie als eine Art von Kommunikationswissenschaftler gelten lassen. Vielleicht gelingt mir das in einem persönlichen Brief am einfachsten, wenn ich strikt biographisch-narrativ vorgehe und dabei an Ort und Stelle auf die Fragen eingehe, die Ihr Einladungsschreiben auflistet.1
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Referenzen
In diesen Brief sind zwei Artikel eingearbeitet, die ich an anderer Stelle veröffentlicht habe: Kreuzer, Helmut (1995a): Vom Hören zum Lesen zum Sehen. Eine kurzgefaßte Medienbiographie. In: Augen-Blick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Nr. 20, S. 29–41; Kreuzer, Helmut (1995b): Wie alles begann: Zu den Anfängen der Siegener Medienforschung. In: Sicom (Siegen), Nr. 4, S. 6–7. Der Anteil medienwissenschaftlicher Arbeiten an meinen Publikationen ist an der Bibliographie leicht abzulesen, die der folgende Band enthält: Kreuzer, Helmut (1993): Aufklärung über Literatur. Ausgewählte Aufsätze. Bd. 2: Autoren und Texte. Hrsg. v Wolfgang Drost u. Christian W. Thomsen (= Siegener Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft, Bd. 116). Heidelberg, S. 284–305.
Erschienen zuerst in Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 41. Jg. 1967, Heft 2, S. 173–191; dann in Kreuzer, Helmut (1975): Veränderungen des Literaturbegriffs. Fünf Beiträge zu aktuellen Problemen der Literaturwissenschaft. Göttingen.
Kreuzer, Helmut (1968; 21971): Die Boheme. Beiträge zu ihrer Beschreibung. Stuttgart.
Kreuzer, Helmut/Gunzenhäuser, Rul (Hrsg.) (1965; 41971): Mathematik und Dichtung. Versuche zur Frage einer exakten Literaturwissenschaft (= Sammlung dialog, Bd. 3). München.
Kreuzer, Helmut (1975): Fernsehen als Gegenstand der Literaturwissenschaft. In: Kreuzer, Helmut: Veränderungen des Literaturbegriffs. Fünf Beitrage zu aktuellen Problemen der Literaturwissenschaft. Göttingen, S. 27–40.
Kreuzer (1975) (vgl. Anm. 5), S. 40.
Wichtige Arbeiten von Heidemarie Schumacher und Gerd Lampe, von Doris Rosenstein, Helmut Heinze, Anja Kreutz u.a. sind daraus hervorgegangen. Vgl. auch Anmerkung 12.
Max Kaase, der Wortführer der damaligen Gutachter, und die DFG-Referenten Dr. Robert Paul Königs und Dr. Guido Lammers wirkten dabei mit. Allen dreien sind wir auch sonst zu Dank verpflichtet.
Vgl. ›Medienwissenschaft‹ (1995): Rezensionen, 12. Jg., Heft 1, S. 27–31.
Dussel, Konrad (1995): Die Geschichte des bundesrepublikanischen Fernsehens. In: ›Neue politische Literatur‹, 40. Jg., Heft 2, S. 266–286.
Darin bestärkt mich u.a. die Resonanz, die eine Siegener Habilitationsschrift zur Zeit findet: Daniel, Ute (1995): Hoftheater. Zur Geschichte des Theaters und der Höfe im 18. und 19. Jahrhundert. Stuttgart.
Vgl. Lampe, Gerd/Schumacher, Heidemarie (1991): Das Panorama der 60er Jahre. Zur Geschichte des ersten politischen Fernsehmagazins der BRD. Berlin;
Rosenstein, Doris (Hrsg.)/Kreutz, Anja (Mitarbeit) (1995): Unterhaltende Fernsehmagazine. Zur Geschichte, Theorie und Kritik eines Genres im deutschen Fernsehen 1953–1993. Opladen;
Erlinger, Hans-Dieter u.a. (Hrsg.) (1995): Handbuch des Kinderfernsehens. Konstanz. Ein Band über die DDR-Magazine ist im Druck.
Großmann, Rolf/Kreutz, Anja (1993): Veröffentlichungen aus dem Sonderforschungsbereich »Bildschirmmedien«. Ein bibliographischer Überblick (= Arbeitshefte Bildschirmmedien, Heft 34).
Siegen; Großmann, Rolf/Schlenther, Birgit (1994): Veröffentlichungen aus dem Sonderforschungsbereich »Bildschirmmedien« II. (2. aktualisierte Ausgabe) (= Arbeitshefte Bildschirmmedien, Heft 51).
Siegen; Bernshausen, Sara/Pütz, Susanne (1996): Veröffentlichungen aus dem Sonderforschungsbereich »Bildschirmmedien«. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage (= Arbeitshefte Bildschirmmedien, Heft 57). Siegen.
Zitiert nach dem »Fortsetzungsantrag für den vierten Bewilligungsabschnitt (1995–1997)«, Universität Siegen 1994.
Saxer, Ulrich (1995): Kunstberichterstattung: Analyse einer publizistischen Struktur (= Diskussionspunkt, Bd. 29). Zürich.
Kreuzer, Helmut (1992): Zu Aufgaben und Problemen einer philologischen Medienwissenschaft am Beispiel des Fernsehens. In: Kreuzer, Helmut: Aufklärung über Literatur. Ausgewählte Aufsätze. Bd. 1. Heidelberg, S. 287f. und S. 292ff.;
vgl. auch die Einleitung des Verfassers zu Kreuzer, Helmut/Prümm, Karl (Hrsg.) (1979): Fernsehsendungen und ihre Formen. Typologie, Geschichte und Kritik des Programms in der Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart.
Kreuzer, Helmut/Thomsen, Christian W. (Hrsg.) (1993/94): Geschichte des Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland. 5 Bde. München. Als theoretische Vorarbeit
vgl. Kreuzer, Helmut/ Schanze, Helmut (Hrsg.) (1991): Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland: Perioden — Zäsuren — Epochen. Heidelberg.
Weitere »Schüler« sind — neben befreundeten Kollegen — in den mir gewidmeten Festschriften vertreten. Vgl. die »Schüler«-Festschrift von Fischer, Jens Malte/Prümm, Karl/Scheuer, Helmut (Hrsg.) (1987): Erkundungen. Beiträge zu einem erweiterten Literaturbegriff. Göttingen; die amerikanische Kollegen- und Schüler-Festschrift
von Haymes, Edward R. (Hrsg.) (1990): Crossings — Kreuzungen. Camden House (Columbia);
die internationale Festschrift von Bodi, Leslie/Helmes, Günter/Schwarz, Egon/Voit, Friedrich (Hrsg.) (1995): Weltbürger — Textwelten. Helmut Kreuzer zum Dank. Frankfurt/Main. Helmes gehört zu den Siegener »Schülern«, Voit (University ofAuckland) zu den »Mitwanderern« aus Saarbrücken und Bonn, die sich in Siegen habilitiert haben (seine Habilitationsschrift behandelt das Kalenderschrifttum).
Abschließend nenne ich noch einen kulturhistorischen Band, der auf einem Kolloquium von Siegener Kreuzer-»Schülern« beruht: Kreuzer, Helmut (Hrsg.) (1989; 41996): Pluralismus und Postmodernismus. Zur Literatur- und Kulturgeschichte der 80er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt/Main.
Meine erste Saarbrücker Vorlesung führte zu einer ganzen Reihe von Dissertationen über die Kultur der Weimarer Republik. Einer dieser Doktoranden, Helmut Mörchen, wandte sich trotz Habilitation nicht der Hochschule zu, sondern der SPD-Kulturpolitik und ist als Direktor der Kurt Schumacher-Akademie in Bad Münstereifel tätig.
Daß in dieser Reihe nur Männernamen begegnen, liegt daran, daß keine Studentin (oder Assistentin) aus meinem Umkreis von Saarbrücken nach Bonn oder von Bonn nach Siegen »mitgewandert« ist. Ihre lokalen Bedingungen waren ihnen wichtiger als die ungewissen Chancen, die sich aus dem Umzug ergeben konnten. Ob dieses unterschiedliche Verhalten seinerzeit geschlechtstypisch war, unter den Bedingungen um 1970, mug ich hier offenlassen.
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Kreuzer, H. (1997). Ein Germanist, der als eine Art von Kommunikationswissenschaftler gilt. In: Kutsch, A., Pöttker, H. (eds) Kommunikationswissenschaft — autobiographisch. Publizistik, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01167-5_10
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