Zusammenfassung
1910: Lukács ist mit dem für die deutschsprachige Fassung umgearbeiteten Manuskript seines Essaybandes Die Seele und die Formen (Berlin 1911; 1971) fertig. Nach dem Freitod von Irma Seidler, im August 1911, schreibt er einen weiteren Essay, “Von der Armut am Geiste. Ein Gespräch und ein Brief’ (1912). Im Winterhalbjahr 1911/1912 arbeitet er dann an einer angeblich systematischen Ästhetik, mit der er sich später in Heidelberg zu habilitieren gedachte. 1914 ist bereits das Werk, das wir heute als Heidelberger Philosophie der Kunst kennen, fertiggestellt (ob es damals auch von Lukács und anderen als ein fertiges Werk aufgefaßt worden ist, ist allerdings eine andere Frage). Anstatt nun mit dieser Schrift die Habilitation anzugehen, beginnt Lukács, einen längeren Essay über Dostojewskij zu schreiben. Als er gerade das erste Kapitel abgeschlossen hat1, gibt er jedoch das ganze Vorhaben auf, und nimmt die Arbeit an seiner systematischen Ästhetik wieder auf2, um dann 1918 überhaupt mit der wissenschaftlich-systematischen Arbeit für Jahrzehnte aufzuhören und sich ganz der kommunistischen Politik zu widmen.
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Literaturverzeichnis
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Vajda, M. (1995). Der Wissenschaftler, der Essayist und der Philosoph. In: Treiber, H., Sauerland, K. (eds) Heidelberg im Schnittpunkt intellektueller Kreise. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01112-5_14
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