Werkzeuge für die Entwicklung graphischer Benutzeroberflächen

Zusammenfassung

Der effiziente Einsatz von Informations- und Kommunikationssystemen wird wesentlich durch die realisierte Benutzerschnittstelle mitbestimmt. Benutzerschnittstellen-Technologien stellen daher neben Datenbank- und Kommunikationstechnologien die dritte wichtige Säule für Systemarchitekturen zukünftiger Informationssysteme dar. Bei der Anwendungsentwicklung für diese Systeme steigt jedoch der Entwicklungsaufwand für die Benutzerschnittstelle im Vergleich zu alphanumerischen Systemen erheblich an. Darüber hinaus müssen sich Anwendungsentwickler an gänzlich neue Konzepte der Software-Erstellung gewöhnen.

Die Einlernzeiten für die Programmierung graphischer Benutzerschnittstellen beträgt heute bereits mehrere Monate. Die Komplexität graphischer Benutzerschnittstellen führt jedoch nicht nur zu hohen Einlernzeiten und Entwicklungskosten, sondern auch zu einem erhöhten Wartungsaufwand, der ohnehin schon das größte Problem im Software-Lebenszyklus darstellt.

Im Zuge der Entwicklung sogenannter User Interface Management Systeme (UIMS) oder Dialogmanagementsysteme wird an diesen Problemen angesetzt. Im Rahmen der Bemühungen um eine werkzeugunterstützte Software-Entwicklung (CASE) sind Werkzeuge notwendig, die den genannten Forderungen nach Senkung des Einarbeitungsaufwandes und der Entwicklungskosten, Reduktion der Komplexität sowie nach Verbesserung der Portabilität und damit der Erhöhung der Wartbarkeit Rechnung tragen. Ziel dieser Entwicklungswerkzeuge für Programmierer ist es damit einerseits, die Entwicklung von graphisch-interaktiven Benutzerschnittstellen z. B. nach dem Verfahren des Prototyping stark zu erleichtern. Andererseits sollen die benötigten Ressourcen wesentlich effizienter als bisher eingesetzt werden. Darüber hinaus tritt die Entwicklung portabler Anwendungssysteme und hier speziell portabler Benutzerschnittstellen-Software für unterschiedliche Hard- und Software-Plattformen immer stärker in den Vordergrund.