Eine Rahmentheorie für kritische System- und Prozessanalysen von wissenschaftlichen Forschungsprozessen

Zusammenfassung

Um an die relativ neue Art von Wissenschafts- und Handlungstheorie heran-zuführen, zu der die folgende Rahmentheorie ein Beitrag sein möchte ist es vielleicht nützlich, den ihr zugrundeliegenden Ansatz von dem traditionell und bis heute fast allein herrschenden zunächst grob zu unterscheiden. Bei dieser Unterscheidung wird um der Deutlichkeit willen allerdings die Darstellung beider Ansätze stark vereinseitigend und ungerecht sein. Nimmt man das bewußt in Kauf, so läßt sich etwa folgendes sagen: Ungeachtet mannigfaltiger Unterschiede und Gegensätze zwischen ihnen gab und gibt es eine Gruppe von Philosophien oder Theorien der Wissenschaft, die grundsätzlich die Wissenschaft als „ein Aggregat oder System von Sätzen (Aussagen) die man für wahr hält“, d.h. als ein corpus von Wissen ins Auge faßt. Unter diesem Gesichtspunkt blickt man — von dem anderen Ansatz her geurteilt — eigentlich primär oder gar nur auf einen Zustand oder ein Produkt von Wissenschaft. Dem entspricht es dann ganz ‚natürlicherweise‘, daß diese Gruppe ihre Paradigmata für das, was Wissenschaft ist in denjenigen Wissenschaften findet, die in dieser Hinsicht am meisten bieten, wie z.B. der Physik.