Zusammenfassung
Pierre de Coubertin (1863–1937), der als Begründer der modernen Olympischen Spiele gilt, gab vor den ersten Spielen 1896 in Athen folgende Erklärung ab: „Unser Gedanke, eine seit so vielen Jahrhunderten verschollene Einrichtung wieder aufleben zu lassen, ist folgender: Die Athletik hat eine Bedeutung erhalten, die von Jahr zu Jahr noch zunimmt. Ihre Rolle scheint in der modernen Welt ebenso beträchtlich und ebenso dauerhaft sein zu sollen, wie sie es in der Antike gewesen ist. Außerdem erscheint sie mit neuen Wesenszügen wieder; sie ist international und demokratisch, folglich den Ideen und Bedürfnissen der Gegenwart angepasst. Aber heute wie ehedem wird ihre Wirkung heilsam oder schädlich sein, je nach dem Nutzen, den man aus ihr ziehen, und der Richtung, in die man sie einpendeln wird. Die Athletik kann die edelsten wie die niedrigsten Leidenschaften ins Spiel bringen; sie kann Uneigennützigkeit und Ehrgefühl genauso entwickeln wie Geldgier; sie kann ritterlich oder verderbt, männlich oder roh sein. Schließlich kann man sie genauso gut verwenden, den Frieden zu festigen wie Krieg vorzubereiten. Aber: Adel der Gefühle, Pflege von Uneigennützigkeit und Ehre, ritterlicher Geist, männliche Energie und Friede sind das erste natürliche Bedürfnis moderner Demokratien, mögen sie republikanisch oder monarchisch sein“ (Coubertin, 1894/1987, S. 24 f.)
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Krüger, M. (2022). Sport in Geschichte und Gesellschaft. In: Güllich, A., Krüger, M. (eds) Sport. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64695-3_10
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