Zusammenfassung
„Glaubt ihr, daß ein Mensch handeln kann, der ein Geschöpf auf Halbmast ist? Glaubt ihr, daß er hoffen kann, den eignen Stand der Dinge zu bessern; […] wenn er mit gesenktem Seelensterz herumwankt?“, fragt Alfred Kerr bereits 1934 in seiner ersten Veröffentlichung aus dem Exil und setzt gleich seine Antwort hinzu: „Nicht im Traum!“ Kerr profiliert die Negation der Trauer als die notwendige Voraussetzung dafür, sich gegen erfahrene Widrigkeiten so weit als möglich zur Wehr zu setzen, sich diesen nicht in passiver Trauer auszuliefern, sondern selbstbewusst und emanzipiert in sie einzugreifen. Derart suggeriert er die Möglichkeit des Beschlusses, die Ohnmacht der Trauer abzulegen: eben der Beschluss, der in Albert Drachs Gespenst figuriert.
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Wulf, P. (2020). Schlussbetrachtung: Geistige Freiheit in widrigen Verhältnissen. In: „Aber Tote weinen nicht“. Exil-Kulturen, vol 5. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61546-1_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-61545-4
Online ISBN: 978-3-662-61546-1
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