Zusammenfassung
Irma Sperling wurde nur 13 Jahre alt. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen in Hamburg, war das siebte von 12 Geschwistern und liebte Musik. 1933 kommt Irma zunächst in das Kinderkrankenhaus Rothenburgsort, dann in die Alsterdorfer Anstalten; ihr Vater hatte nach einer Verhaftung seine Arbeit als Angestellter der AOK verloren, die Mutter war erkrankt. Es gibt ein Aktenblatt mit vier Fotos des Mädchens aus den Jahren 1934 und 1938, auf denen sie traurig in die Kamera schaut. Im August 1943 wird Irma zusammen mit 227 weiteren Mädchen und Frauen in die „Kinderfachabteilung“ Am Spiegelgrund in Wien verlegt und dort vielfach untersucht. Sie stirbt am 8. Januar 1944, vermutlich an einem überdosierten Betäubungsmittel. Irma ist eines von mehr als 200.000 Opfern der sogenannten Euthanasie in Deutschland. Es waren deutsche Ärzte, deutsches Pflege- und Verwaltungspersonal, die diese Menschen zwischen 1940 und 1945 erfasst und „selektiert“, abtransportiert und in Gaskammern oder Krankenhäusern auf Reichsgebiet ermordet haben.
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© 2019 Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN)
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Baumann, U., Neumärker, U. (2019). Sammeln, Kuratieren, Reduzieren – Zwei Stiftungen begleiten die Vorbereitungsphase der Ausstellung. In: Schneider, F. (eds) erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und Behinderte im Nationalsozialismus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60372-7_2
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