Zusammenfassung
Urin ist ein Extrakt aus dem Blutplasma und er ist keinesfalls eklig oder giftig. Im Urin steckt ein hoher materieller Wert. Beim Stehenlassen entsteht durch bakterielle Aktivität stechend riechendes Ammoniak. Dessen Reinigungswirkung machte man sich in den Wäschereien des antiken Rom zunutze. Urin enthält jede Menge Rohstoffe und ist u. a. eine ergiebige Quelle für Stickstoff- und Phosphordünger. Die Pipi-Entsorgung über WC, Kanalisation und Klärwerk erweist sich als zunehmend problematisch. Umweltschädliche Substanzen gelangen über die Toilette in den Wasserkreislauf. Zudem wird wertvolles Trinkwasser für die Toilettenspülung vergeudet. Nachhaltige Komposttoiletten und wasserlose Urinale sind zukunftsträchtige Alternativen. Zahlreiche Forschungsprojekte beschäftigen sich mit Urin-Recycling.
Die Zingel sagten zu den Brassen:
ihr sollt im Teich kein Wasser lassen.
Die Brassen riefen: Was ein Stuss!
Und machen nun in einen Fluss.
aus: „Ein Fisch wird kommen“ von Arezu Weitholz
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Kühlmann, I. (2020). Urin – umweltschädlicher Flüssig-Abfall oder flüssiges Gold?. In: Urin - Eine Entdeckungsreise durch Niere, Blase und Co. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59687-6_4
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