Zusammenfassung
Dieses Kapitel setzt sich mit den Akteuren des Gesundheits- bzw. Pflegesystems auf den verschiedenen Steuerungsebenen, der Makro-, der Meso- sowie der Mikroebene auseinander. Es beschreibt die Zusammenhänge der verschiedenen Ebenen eines Systems, indem deutlich gemacht wird, dass die Ausgestaltung des rechtlichen Rahmens auf der Makroebene unmittelbare Auswirkungen auf das Verhalten der einzelnen Akteure auf der Mikroebene hat, die sich entsprechend der Anreize verhalten, die sich aus den Rahmenbedingungen ergeben.
Zur idealtypischen Unterscheidung von Gesundheits- und Pflegesystemen werden die Modelle eines marktwirtschaftlichen Systems, eines staatlichen Systems und eines Sozialversicherungssystems vorgestellt und anhand verschiedener Kriterien voneinander abgegrenzt. Darauf aufbauend wird eine Einordnung des Deutschen Systems vorgenommen und festgehalten, dass ein gemischtes System vorliegt, das Merkmale aus allen drei idealtypischen Modellen zeitgleich nebeneinander vereint.
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Eine umfangreiche Übersicht zum Gesundheitswesen im internationalen Vergleich findet sich bei Schölkopf und Pressel (2014), die nicht nur Länderberichte zu einzelnen Gesundheitssystemen liefert, sondern darüber hinaus auch verschiedene Studien zur Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen sowie einen Abriss zur europäischen Gesundheitspolitik enthält (vgl. Schölkopf und Pressel 2014). Umfangreiche methodische Ausführungen zu Vergleichen von Gesundheitssystemen finden sich beispielsweise bei Gerber et al. 2009; Schwartz und Busse 2012; Böhm et al. 2012 und 2013 sowie Wendt 2006, 2009a, b und 2013.
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Böhm et al. (2013, S. 259) merken an, dass es keinen Mangel an Typologien für Gesundheitssysteme gibt und präsentieren eine ausführliche Darstellung zahlreicher unterschiedlicher Ansätze (Vgl. Böhm et al. 2012 und 2013). Sie klassifizieren 30 OECD-Gesundheitssysteme in einem deduktiven Ansatz und unterscheiden drei Kerndimensionen von Gesundheitssystemen (Regulierung, Finanzierung und Leistungserbringung) sowie darüber hinaus drei Akteure (Staat, gesellschaftliche Akteure und Marktteilnehmer).
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Die jeweils aktuellen Kennzahlen zur Gesetzlichen Krankenversicherung und zur Sozialen Pflegeversicherung finden sich auf der Internetpräsenz des GKV-Spitzenverbandes (www.gkv-spitzenverband.de) in der Rubrik „Zahlen und Grafiken“.
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Der Steuerzuschuss belief sich in den Jahren 2017 bis 2019 jeweils auf 14,5 Mrd. EUR jährlich (vgl. GKV-Spitzenverband 2019)
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An dieser Stelle sei auf das Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) vom 17. Juli 2017 hingewiesen, durch das im neuen Pflegeberufegesetz (PflBG) erstmalig pflegevorbehaltene Tätigkeiten, d. h. Tätigkeiten, die nur von qualifizierten Pflegenden ausgeübt werden dürfen, definiert worden sind. Zu diesen den Pflegenden vorbehaltenen Tätigkeiten zählt gem. §4 Abs. 2 Nr. 1 PflBG „die Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs“. Diese Regelung tritt planmäßig am 01.01.2020 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt dürfen dann Gutachten zum Vorliegen von Pflegebedürftigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung oder andere unabhängige Gutachter nur noch von entsprechend qualifizierten Pflegenden und nicht mehr, wie bislang häufig praktiziert, von Ärzten erstellt werden. (vgl. BGBl, Teil I Nr.49, ausgegeben zu Bonn am 24.07.2017).
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Stand: 01. März 2019.
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Einen Vorschlag für eine alternative Ausgestaltung der Pflegeversicherung durch Abbau der Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Pflege sowie durch Schaffung einer bedarfsgerechten Leistungsstruktur haben Rothgang und Kalwitzki (2017) in einem Gutachten vorgelegt.
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Vgl. auch die Ausführungen zu versicherungsinduzierter Nachfrage in Abschn. 4.4.
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Zu den verschiedenen Honorierungsformen wird ergänzend auf die Ausführungen in Abschn. 5.3 verwiesen.
Literatur
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Böhm K, Schmid A, Götze R, Landwehr V, Rothgang H (2012) Classifying OECD healthcare systems: a deductive approach (TranState Working Papers, 165). Bremen: Sfb 597 «Staatlichkeit im Wandel», ISSN 1861–1176.
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Wessels, M. (2019). Steuerung von Gesundheits- und Pflegesystemen. In: Pflegeökonomie. Studium Pflege, Therapie, Gesundheit . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59394-3_7
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