Zusammenfassung
Die Risikowahrnehmung von Konsumenten unterscheidet sich wesentlich von jener der Fachkräfte. Obwohl Lebensmittel so sicher wie nie zuvor sind, ist die Verbraucherverunsicherung hoch. Während sich Experten auf eine objektive Risikobewertung beziehen, unterliegt die Wahrnehmung von Verbrauchern bestimmten Verzerrungen, wie Quelle, Exposition, Kontrollierbarkeit. Mitunter handelt es sich um gefühlte Risiken, die durch mediale Berichterstattung, Skandalisierung, Panikmache und Sekundärstandards getriggert werden können. Für die Risikokommunikation ist es wesentlich, zwischen Gefahr und Risiko zu differenzieren, sowie den Kommunikationsumfang an die potenziellen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und das öffentliche Interesse entsprechend auszurichten. Botschaften müssen klar, verstehbar und somit nützlich und nutzbar für die Zielgruppe sein. Die Angabe des absoluten Risikos ist hierbei der Angabe des relativen Risikos vorzuziehen.
Wer ständig Feuer schreit, muss auch löschen.
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Mörixbauer, A., Gruber, M., Derndorfer, E. (2019). Risikokommunikation . In: Handbuch Ernährungskommunikation. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59125-3_9
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