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Krankheitsverständnis und kultursensible Kommunikation

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Interkulturelle Kommunikation in der Medizin

Zusammenfassung

Die Interaktion von Kostenträgern mit Patienten beziehungsweise deren Angehörigen ist durch unterschiedliche Normen, Werte und alltagsweltliche Vorstellungen kulturell geprägt. So kann das Verständnis von Gesundheit, Krankheit und Tod sowie die Anforderungen und Erwartungen an medizinische Versorgung interkulturell und mit religiösen Bezügen der Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund sehr unterschiedlich ausfallen. Weiter ist es möglich, dass kulturelle und sprachliche Barrieren sowie kulturbezogene Stereotypen eine zielorientierte Behandlung erschweren, was gleichermaßen zu Missverständnissen in der Kommunikation und psychosozialen Betreuung von Geflüchteten und Migranten der ersten, zweiten und dritten Generation, aber auch zu Problemen in Diagnostik, Therapie und insbesondere der Pflege führen kann. Mögliche Folgen sind eine Reduktion von Behandlungsqualität, Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit auf der einen Seite, aber auch Irritationen, Hilf- und Verständnislosigkeit bei den Leistungserbringern auf der anderen Seite.

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Notes

  1. 1.

    Curriculum: „Migration und Medien“, in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Medizinische Institute für transkulturelle Kompetenz, als curriculare Fortbildung mit Zertifikat vom ÄKVWL.

  2. 2.

    Z. B. AIDS für nicht koscheren Sex, Infektionen für Lügen und böse Taten, das Fernbleiben von Menstruation für Ungehorsam in der Ehe.

  3. 3.

    Gynäkologie wird hier als Geburtshilfe, nicht als Frauenheilkunde verstanden.

  4. 4.

    Seit 2015 sind eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Japan möglich, wenn auch nicht rechtlich bindend. Die Homosexualität wird zwar nicht geächtet, aber öffentlich tabuisiert.

  5. 5.

    Hikikomori: Menschen, die sich freiwillig in ihrer Wohnung oder ihrem Zimmer einschließen und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren sowie Karoshi: Tod durch Überarbeitung.

  6. 6.

    Die Wahrnehmung und Bedeutung von Selbstmord sind in Japan anders zu verstehen als in der zentraleuropäischen Kultur. Im Gegensatz zu monistisch geprägten Ländern wird Selbstmord nicht als Sünde, sondern vielmehr als Übernahme von Verantwortung und Bitte um Vergebung verstanden. In der Geschichte Japans wird diese Haltung hoch angesehen: Die Samurais begingen Seppuku, um den eigenen Namen reinzuwaschen. Ein anderes Beispiel sind die Kamikaze-Piloten des Zweiten Weltkriegs.

  7. 7.

    An dieser Stelle ist Brückenbildung ohne erhobenen Zeigefinger wichtig, um eine Entlastung im System zu ermöglichen und zu erhalten.

  8. 8.

    An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass der Patient Vertrauen zum Arzt hat und auch zugibt, dass er die verschriebenen Medikamente wegen der auf dem Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen nicht einnimmt.

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Golsabahi-Broclawski, S., Broclawski, A., Drekovic, A. (2020). Krankheitsverständnis und kultursensible Kommunikation. In: Gillessen, A., Golsabahi-Broclawski, S., Biakowski, A., Broclawski, A. (eds) Interkulturelle Kommunikation in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59012-6_13

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-59011-9

  • Online ISBN: 978-3-662-59012-6

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