Zusammenfassung
Als Metamorphose bezeichnet man in der Botanik Änderungen von Morphologie und Anatomie eines pflanzlichen Grundorgans, die durch die evolutionäre Anpassung an spezifische Umweltbedingungen und die Übernahme neuer oder zusätzlicher Aufgaben bedingt sind.
Metamorphosen können sowohl homologe als auch analoge Strukturen erzeugen. Als homolog bezeichnet man Bildungen, die herkunftsgleich, also aus demselben Grundorgan abgeleitet sind. Ein Beispiel ist die Ausbildung von Dornen, die sich durch Reduktion von Seitensprossen oder Blättern entwickelt haben und eine Anpassung an trockene Standorte bzw. auch einen Fraßschutz darstellen. Bei der Herausbildung analoger Strukturen durch Metamorphose übernimmt dagegen ein Grundorgan die Funktion eines anderen. Ein Beispiel sind die blattartigen Erweiterungen der Haupt- und Nebensprosse, die bei sprosssukkulenten Pflanzen auftreten können, welche häufig ihre Blattoberfläche reduzieren. Hier übernimmt die Ausbildung des Sprosses die Funktion eines anderen Grundorgans, des Blattes.
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Reißer, W., Dux, FM., Möschke, M., Hofmeister, M. (2019). Metamorphosen pflanzlicher Grundorgane. In: Pflanzenanatomischer Grundkurs. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58719-5_11
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