Zusammenfassung
Oft ist zu lesen, dass Schülerinnen und Schüler sich kaum für den Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern Chemie und Physik interessieren (Gardner 1987, Schülerinteressen am naturwissenschaftlichen Unterricht. Aulis, Köln); Prenzel et al. 2007, S. 114, PISA’06. Die Ergebnisse der dritten internationalen Vergleichsstudie. Waxmann, Münster). Dies hat zur Folge, dass sie sich in diesen Fächern kaum engagieren und demzufolge wenig nachhaltig lernen (Krapp 1992, ZfPäd 38(5):747–770). Kurzum: Es heißt, Schüler (vor allem in der Sekundarstufe I) wären wenig motiviert, Chemie zu lernen, und wenig geneigt, sich im Feld der Chemie zu bilden. Dass dies beileibe nicht so sein muss und was man als Lehrer unternehmen kann, wenn es um die Lernmotivation in einer Klasse nicht gut bestellt ist, werden wir in diesem Kapitel diskutieren. Dazu werden wir zunächst die Begriffe Motivation und Interesse klären, indem wir zwei grundlegende und viel beachtete Theorien näher betrachten. Anleihen aus diesen beiden Theorien bilden die Grundlage für das Modell zur Analyse des motivationalen Lernklimas im Chemieunterricht, das Ihnen dabei helfen kann, möglichst viele Schüler zum nachhaltigen Lernen von Chemie zu bewegen.
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Streller, S., Bolte, C., Dietz, D., Noto La Diega, R. (2019). Motivation und Chemieunterricht. In: Chemiedidaktik an Fallbeispielen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58645-7_7
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